Short Food Supply Chains (Kurze Wertschöpfungsketten)

Konsumentenperspektiven auf kurze Wertschöpfungsketten

Projektlaufzeit

November 2024 - November 2026

Zusammenfassung

Short Food SupplyChains (SFSCs)haben in den letzten zehn Jahren in vielen Ländern der EU an Bedeutung gewonnen. Sie sind durch eine geringe Anzahl an Akteuren, die in intensivem Austausch miteinander stehen gekennzeichnet. Typische Beispiele sind verschiedene Formen der Direktvermarktung wie Hofläden, Wochenmärkte, Gemüsekisten und Initiativen wie Solidarische Landwirtschaft (Solawi) oder Verbrauchergenossenschaften. Ihre Gemeinsamkeit liegt darin, dass sie den Verbraucher*innen direkten Zugang zu frischen, lokalen und oft biologischen Lebensmitteln bieten, deren Herkunft und Anbaumethoden direkt nachverfolgt werden können. Produzent*innen erhalten in der Regel höhere Preise für ihren zusätzlichen Aufwand. Kurze Wertschöpfungsketten ermöglichen enge soziale Beziehungen zwischen Erzeugern und Konsument*innen, befördern nachhaltige landwirtschaftliche Produktion und können resiliente Lebensgrundlagen für Landwirt*innen schaffen. Damit bieten sie eine Alternative zum vorherrschenden Lebensmittelsystem, das zunehmend konzentrierte Strukturen und eine hohe Zahl an involvierten Akteur*innen aufweist.

Obwohl das Bewusstsein der Verbraucher*innen für ökologische und soziale Probleme im Zusammenhang mit dem konventionellen Agrar- und Lebensmittelsystem im Allgemeinen wächst, bleiben SFSCs ein Nischenphänomen. Sie stellen für einige Verbraucher*innen eine attraktive Alternative dar, scheinen aber für eine breitere Öffentlichkeit uninteressant zu sein. Obwohl es schon viel Forschung zu SFSCs gibt, sind Studien zur Verbraucherperspektive noch begrenzt. Eine genauere Analyse des Verbraucherverhaltens zeigt, dass die  Hindernisse für die Nutzung von SFSCs vor allem in der erschwerten Zugänglichkeit, der fehlenden Angebotsvielfalt und dem hohen erforderlichen Zeitaufwand liegen.

Ausgehend von diesen Beobachtungen versucht das Forschungsprojekt die Frage zu beantworten, welche Faktoren für den Kauf von Lebensmitteln in SFSCs ausschlaggebend sind. Dazu wird eine systematische Literaturanalyse durchgeführt. Zusätzlich sollen potenzielle Konsument*innen (die SFSCs positiv gegenüberstehen, aber nicht regelmäßig kaufen) befragt werden. Durch die Beantwortung dieser Fragen werden erfolgversprechende Marketingmaßnahmen für SFSC identifiziert.