B2: Arthropoden

Biodiversität ist ein zentrales Merkmal natürlicher Ökosysteme und gewährleistet eine gewisse Widerstandsfähigkeit und Resilienz gegenüber Veränderungen. Die in natürlichen Ökosystemen vorhandene biologische Vielfalt kann der Schlüssel zu einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion und Ernährungssicherheit sein, während der Mangel an Vielfalt in landwirtschaftlichen Kulturen dazu führt, dass größere Störungen desaströse Folgen haben. Eine erhöhte Nützlingsdiversität im Kulturpflanzenbestand oder in seiner unmittelbaren Nähe kann dabei positive, negative oder indifferente Effekte auf die Kontrolle von Schädlingen haben. Biologische Vielfalt und ökosystemare Zusammenhänge und Veränderungen können durch neue Techniken und den erleichterten Zugang zu Hochdurchsatzgeräten in ganz neuen Dimensionen und Facetten überwacht und analysiert werden. Diese Erkenntnisse ermöglichen die Verschneidung einer Integration der ökologischen Komplexität mit Mustern anthropogener Landnutzung.

Wir testen über eine Erfassung der Pflanzen- und Insektendiversität an den verschiedenen Kulturen die generelle Hypothese der biotischen Resistenz, die besagt, dass biologische Vielfalt die Schäden durch Schädlinge mindert und die Produktivität erhöht. Während etwa 18% der weltweiten landwirtschaftlichen Produktion durch Insektenfraß verloren gehen, gelten weniger als 0,5% aller bekannten Insektenarten als Schädlinge.

Ökosystemare Funktionen der Insekten mit Relevanz für Pflanzengesundheit und Ertrag sind u.a. Abbau organischer Substanzen, Bereitstellung von Nährstoffen, Schädlingsbekämpfung und Bestäubung. Mit der vergleichenden Analyse von Arthropodendiversität und ihren ökosystemaren Funktionen an Mischkulturen zu verschiedenen Jahreszeiten tragen wir damit zu einem besseren Verständnis der Bedeutung und Funktion von Insekten und ihren Ökosystemleistungen in landwirtschaftlichen Systemen bei.

Arbeitspakete und Beteiligte

AP 1: Analyse der Insektendiversität in Bezug zum Entwicklungsstand der landwirtschaftlichen Kulturen

AP 2: Analyse einzelner Bestäuber / Prädatoren und ihrer pflanzlichen Nahrungsnetze

AP 3: Erfassung der Wanderbewegungen von Nützlingen zwischen Mischungspartnern mittels Fang-Markierung-Wiederfang-Methoden

AP 4: Sammlung volatiler Pflanzenstoffe der Mischungspartner und Bewertung ihrer Attraktivität für ausgewählte Nützlinge und Schädlinge in Wahlversuchen