27.01.2016 | Pressemitteilung

Monitor Lehrerbildung: Kasseler Konzept der Ausbildung für das Lehramt beispielhaft

Die Universität Kassel findet bundesweite Beachtung für ihr Konzept, bei der Lehrerbildung Fachdidaktik, Fachwissenschaft und Bildungswissenschaft eng zu verzahnen. Nachdem die Universität im vergangenen Jahr damit bei der Qualitätsoffensive Lehrerbildung auf Anhieb erfolgreich war, stellt nun auch der Monitor Lehrerbildung diesen Ansatz bundesweit als beispielhaft dar.

In seinem jetzt erschienenen Überblick über Strukturen der Lehrerbildung an deutschen Hochschulen empfiehlt der Monitor Lehrerbildung, die Zusammenarbeit zwischen Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft zu institutionalisieren. Als „Best Practice“-Beispiel wird das Kasseler Konzept PRONET angeführt. Dieses gemeinsame Konzept des Zentrums für Lehrerbildung (ZLB) und des Zentrums für Empirische Lehr-/Lernforschung (ZELL) der Universität zielt auf „Professionalisierung durch Vernetzung“. Es sieht vor, fachwissenschaftliche, fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Studieninhalte so miteinander zu verknüpfen, dass sie sich gegenseitig ergänzen und vertiefen. 

Konkret heißt das beispielsweise: Ein Lehramtskandidat Physik beschäftigt sich in einer fachwissenschaftlichen Lehrveranstaltung mit Magnetismus; begleitend oder folgend bietet die Fachdidaktik Physik ein Seminar zu Schülervorstellungen zum Magnetismus an und wie diese wissenschaftsbasiert weiterentwickelt werden können. Mit PRONET hatte sich die Universität Kassel im März 2015 bei der Ausschreibung der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ gleich in der ersten Antragsrunde durchgesetzt und 5,6 Mio. Euro an finanzieller Unterstützung eingeworben. 

„Das Lob des CHE bestärkt uns ein weiteres Mal darin, dass wir mit dieser Verzahnung den richtigen Weg einschlagen“, freute sich Prof. Dr. Dorit Bosse, Vorsitzende des Zentrums für Lehrerbildung. „Junge Menschen können sicher sein, dass sie bei uns ein Lehramts-Studium auf höchstem Niveau und nach neuesten Erkenntnissen aufnehmen können.“ Prof. Dr. Frank Lipowsky, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Empirische Lehr-/Lernforschung, ergänzte: „An immer mehr Universitäten setzt sich inzwischen die Erkenntnis durch, dass die Lehrerbildung durch die Verknüpfung von Didaktik und Fachwissenschaft sowie die Rückkopplung mit den Ergebnissen der Bildungsforschung deutlich an Qualität gewinnt. PRONET überträgt diesen Gedanken nun konsequent in die Strukturen der Lehre an der Universität Kassel.“

 

Uni Kassel hat Alleinstellungsmerkmale

Der Monitor Lehrerbildung ist die deutschlandweit einzige Datenbank zum Lehramtsstudium. Das Projekt wird getragen vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung, der Bertelsmann Stiftung, der Deutsche Telekom Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. An der Datenerhebung, die der jetzt erschienenen Publikation zugrunde liegt, beteiligten sich nach Angaben des Monitors Lehrerbildung 67 von 71 deutschen Hochschulen, die für das Lehramt ausbilden.

Rund ein Fünftel aller Studierenden an der Universität Kassel sind Lehramtskandidaten. Zu den Stärken der Lehrerbildung in Kassel gehört, dass allen Fachwissenschaften eine Fachdidaktik zugeordnet ist – zu den Fachgebieten der Physik tritt also eine Fachdidaktik der Physik etc. Weitere Alleinstellungsmerkmale sind die große Anzahl an Studienwerkstätten (das sind Labors, in denen u.a. innovative Lehrmethoden mit Schulklassen erprobt werden) sowie ein starkes Cluster von Einrichtungen zur Bildungsforschung, die neueste Erkenntnisse in die Lehrerbildung einspeisen.

 

Monitor Lehrerbildung:
http://www.monitor-lehrerbildung.de/web/publikationen/strukturen
 

„Lehrerbildung an der Uni Kassel überzeugt“, Pressemeldung der Uni Kassel vom März 2015:
http://www.uni-kassel.de/uni/nc/universitaet/nachrichten/article/lehrerbildung-an-der-uni-kassel-ueberzeugt-millionenfoerderung-durch-qualitaetsoffensive.html

 

Kontakt:

Prof. Dr. Dorit Bosse
Universität Kassel
Zentrum für Lehrerbildung
Tel.: +49 561 804-2324
E-Mail: zlb[at]uni-kassel[dot]de

 

Prof. Dr. Frank Lipowsky
Universität Kassel
Zentrum für Empirische Lehr-/Lernforschung
Tel.: +49 561 804-3613
E-Mail: lipowsky[at]uni-kassel[dot]de

 

Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 561 804-1961
E-Mail: presse[at]uni-kassel[dot]de