06.12.2018 | Berichte aus den Bereichen

Konferenz zur Optimierung der Drittmittelverwaltung an ostafrikanischen Universitäten

Mehr als 40 interessierte ForscherInnen und FinanzadministratorInnen aus Ostafrika nahmen an der Nachhaltigkeits-Kon¬fe¬renz des East African Network of Learning of Administrators (EANLA) teil, die vom International Center for Development and Decent Work (ICDD) der Universität Kassel und der Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology (JKUAT) organisiert wurde. Die Veranstaltung fand vom 19. bis 22.11.2018 an der JKUAT in Juja, Kenia statt und wies ein breites Spektrum an TeilnehmerInnen auf. Diese stammten aus Uganda, Tansania, Kenia, Ruanda, Burundi und Deutschland. Neben Akteuren aus den Hochschulen befanden sich darunter auch politische Entscheidungsträger aus Ministerien und Institutionen der Hochschulbildung.

Bild: Erick Ronoh / Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology (JKUAT).
Die Teilnehmer der Konferenz in Nairobi, Kenia.

EANLA ein vom DAAD-gefördertes Projekt verfolgt das Ziel, die zur Verwaltung von Drittmitteln benötigten Kompetenzen zu vermitteln und aufzubauen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Forschungsgelder an Universitäten und Forschungsinstitutionen gelegt. Adres­sa­ten der verschiedenen Netzwerkaktivitäten sind ForscherInnen und FinanzadministratorInnen der Region Ost-Afrika.

Mithilfe des Netzwerks sollen bestehende Management-Strukturen an Ostafrikanischen Universitäten optimiert und gestrafft werden sowie Einblicke in die verschiedenen Perspektiven der unter­schied­lichen Interessensgruppen gewonnen werden. Seit seiner Gründung im Jahr 2013 hat EANLA bis dato bereits mehr als 250 ForscherInnen und FinanzadministratorInnen aus den Mitglieds­ländern für sich gewonnen und unterstützt.

Wie Birgit Felmeden (Executive Manager, ICDD, Universität Kassel) erklärt, diente die Konferenz als Plattform zum Ideenaustausch für Akteure aus dem Hochschulbereich und politischen Ent­schei­dungs­trä­gern, um das strukturelle Management internationaler Projekt­mittel innerhalb des Netzwerkes weiter­zu­ent­wi­ckeln und zu stärken.

Neben der Finanzadministration legten Prof. Christopher Kanali (JKUAT) und seine Kollegen einen besonderen Fokus auf die Frage der Nutzung von Forschungsergebnissen der Hochschulen für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in Ostafrika. Der Besuch eines jungen Start-Up aus Nairobi demonstrierte die konkrete Umsetzung solcher Überlegungen zur Zusammenarbeit von Hochschulen und jungen Entrepreneurs.

Die Reaktionen auf die Veranstaltung waren durchweg positiv. So versteht Prof. Victoria Wambui Ngumi, Vize-Präsidentin der JKUAT, die Aktivitäten des Netzwerks als eine Chance, Nachhaltigkeit herzustellen, indem die erworbenen Fertigkeiten bei potenziellen Förderern Vertrauen schaffen und somit die Einwerbung von Forschungsmitteln erleichtern und begünstigen. Das ist für JKUAT essen­ziell, da der Universität nur ein sehr begrenzter Umfang an Forschungsgeldern zur Verfügung steht.

Die DAAD-Projektbeauftragte der Region, Margaret Kirai, hob die besondere Bedeutung von Netz­werken wie EANLA hervor: „Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Hochschulsektor sind Vor­denker gefragt, die global denken, um der aufkommenden, zum Teil komplexen Probleme Herr zu werden.“

Sie hielt die TeilnehmerInnen dazu an, eine aktive Rolle dabei zu spielen, dass ad­mi­nistrative Prozesse gestrafft und vereinheitlicht werden, Kompetenzaufbau mittels Workshops und Schulungen stattfindet sowie effektive Kommunikationskanäle aufgebaut werden, die gemäß ihren Erwartungen das Vertrauen zwischen den Partnern und Förderinstitutionen stärken werden. Das Netzwerk wird auch nach Auslauf der Projektförderung in 2019 unter Ostafrikanischer Regie weiterbestehen. Ideen für weitere Drittmittelanträge aus der Region zum Thema Lebensmittelsicherheit wurden auf der Konferenz konkretisiert.

Ansprechpartner:

Birgit Felmeden (EANLA-Koordinatorin)
Universität Kassel, International Center for Development and Decent Work (ICDD)

felmeden[at]icdd.uni-kassel[dot]de

Tel. 0561-804 7391