Neuheit am UNIpace: 3D-Druck für Flüssigsilikon
Das Verfahren zur additiven Fertigung von Bauteilen aus flüssigem Silikon ist eine Neuheit. Hierbei wird LSR (Liquid Silicone Rubber) im LAM-Verfahren verarbeitet, wodurch bisher nicht umsetzbare komplexe Geometrien aufgebaut werden können. Die thermische Vernetzung erfolgt zeitsparend über eine Hochtemperatur-Halogenlampe, wohingegen der Druckkopf ein prozesssicheres Dosieren ermöglicht. Die Materialeigenschaften sind gleich gut oder besser als bei Bauteilen aus herkömmlichen Produktionsverfahren.
Die Vorzüge dieser additiven Fertigung sind neben der Produktoptimierung durch Designfreiheit auch die gezielte, individuelle Anpassung von Materialien an die Kundenwünsche. Forschungsthemen am Anwendungszentrum UNIpace werden daher in diesem Bereich zum einen die Materialoptimierungen mit gezielter Anpassung der geforderten Eigenschaften sein, beispielsweise durch Additivierung von Silikonkautschuken. Ein weiteres interessantes Thema ist zum anderen das Bedrucken von Thermoplasten, wobei hierbei neben der Auswahl des Kunststoffs auch die Vorbehandlung eine entscheidende Rolle spielt.
In das neue Gerät wurden über 100.000 Euro investiert. Das Anwendungszentrum Kunststoffverarbeitung UNIpace befindet sich seit 2013 auf dem Campus der Universität Kassel und untersteht der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Heim (Institut für Werkstofftechnik, Fachgebiet Kunststofftechnik). UNIpace forscht mit mehreren regionalen und überregionalen Firmen auf dem Gebiet der Silikonkautschukverarbeitung. Aktuell sind 16 Mitarbeiter bei UNIpace beschäftigt.
Weitere Informationen: https://www.uni-kassel.de/einrichtung/ukt/innovationsnetzwerke-technologietransfer/anwendungszentrum-kunststoffverarbeitung-unipace
Kontakt:
Dr.-Ing. Ralf-Urs Giesen
giesen[at]uni-kassel[dot]de
+49561 804 3667