12.03.2021 | Pressemitteilung

Hessischer Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ am 26./27. März

Der zweite hessische Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ für Kinder im Alter bis zu 14 Jahren, die sich für Naturwissenschaften und Technik interessieren und diese anwenden und verbessern wollen, wird am 26. und 27. März 2021 vom Fachbereich Elektrotechnik/Informatik an der Universität Kassel ausgerichtet. Er findet virtuell statt. Die Siegerehrung am 27. März von 14 bis 15.45 Uhr ist öffentlich.

Bild: Stiftung Jugend forscht e.V.

Alle Interessierten sind eingeladen, den Livestream unter http://www.uni-kassel.de/go/schueler_experimentieren zu verfolgen (die Seite wird in Kürze aktualisiert). Die Moderation übernimmt der Wissenschaftsjournalist Dr. Sascha Ott.

53 Schülerinnen und Schüler treten in 33 Teams an und kommen aus sieben hessischen Wettbewerbsregionen. Ein Dreier-Team kommt von der German European School, Singapur. Alle Schülerinnen und Schüler stellen ihre Arbeiten – wo immer sie sind – vor der Kamera vor und übertragen ihre Präsentationen digital nach Kassel. Ebenfalls stehen sie per Videoschaltung für die Diskussion mit der Jury zur Verfügung. Die 24 Jurorinnen und Juroren sowie die Schülerinnen und Schüler werden sich ausschließlich im digitalen Raum begegnen. Im vorigen Jahr musste der Wettbewerb unmittelbar vor seiner Ausrichtung am 27. und 28. März wegen der damals aufgekommenen Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt werden.

„Schüler experimentieren“ ist „Jugend forscht“ für die Jüngeren. „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ sind die beiden bekanntesten deutschen Nachwuchswettbewerbe im Bereich der Ingenieur- und Naturwissenschaften. In Kassel werden die Sieger aus den sieben hessischen Regionalwettbewerben in den Disziplinen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik erwartet, in diesem Jahr jedoch nur in einem Online-Format. An dem Landesentscheid nehmen also bis zu 49 Teams mit bis zu jeweils drei Schülerinnen und Schülern teil. Die Gewinner jeder Disziplin erhalten ein Preisgeld für den jeweils ersten, zweiten und dritten Platz. Darüber hinaus werden auch zahlreiche Sonderpreise verliehen. Die „Schöpferisch beste Arbeit“ wird vom Hessischen Kultusministerium mit 300 Euro prämiert.

Das Themenspektrum ist auch in diesem Jahr wieder sehr breit: Eine Arbeit ist beispielsweise der Frage gewidmet, ob Gurken oder Kartoffeln besser als Batterie geeignet seien. Andere Arbeiten beschäftigten sich mit „Pflanzenreaktionen auf bestimmte Düfte“, „tanzendem Shampoo“ oder der „Trinkwassergewinnung aus Meerwasser“.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Axel Bangert
Universität Kassel
Fachbereich Elektrotechnik/Informatik
Tel.: 0561/804-6366
E-Mail: bangert[at]uni-kassel[dot]de

Eva Katharina Kretzer
Landeswettbewerbsleiterin Schüler experimentieren Hessen
E-Mail: evakretzer[at]t-online[dot]de

Sebastian Mense
Universität Kassel
Pressesprecher
Tel.: 0561 / 804-1961
E-Mail: presse[at]uni-kassel[dot]de

 

Stimmen und Einschätzungen

Auf das Preisgeld komme es gar nicht so sehr an, sagt Prof. Dr.-Ing. Axel Bangert, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik/Informatik an der Universität Kassel, sondern auf die Anerkennung und Förderung der Mädchen und Jungen. Die Schüler wählten ein eigenes Thema, das sie unter fachlicher Betreuung bearbeiteten. „Die Arbeiten sind durchaus anspruchsvoll“, sagt Bangert.

Eva Katharina Kretzer, Landeswettbewerbsleiterin „Schüler experimentieren“ in Hessen, verweist auf die hohe Qualität der Arbeiten, das Engagement und die Eigenständigkeit, mit der die Jugendlichen an ihren Projekten arbeiten. „Die Anmeldezahlen in der Sparte ,Schüler experimentieren‘ machen in Hessen mittlerweile mehr als die Hälfte aller Anmeldungen bei ,Jugend forscht‘ aus. Das macht besonders deutlich, wie wichtig und längst überfällig eine zweite Qualitätsebene auch für die jüngeren Teilnehmer war. Ich bin sehr froh darüber, dass wir den Landeswettbewerb im Jahr 2019 endlich in Hessen etablieren konnten, um das hohe Niveau und die mitunter exzellente Arbeit der jungen Forscherinnen und Forscher zu würdigen und sie für eine weitere Teilnahme im Wettbewerb zu motivieren.“

Hervorzuheben seien auch die Leistungen der vielen Projektbetreuerinnen und -betreuer, ohne deren, meist ehrenamtliche Unterstützung, insbesondere in der Juniorsparte des Wettbewerbs eine erfolgreiche Teilnahme daran nicht denkbar wäre, sagt Eva Katharina Kretzer: „Lehrerinnen und Lehrer arbeiten hier mit viel Herzblut und einem hohen Maß an Engagement, dass das Kerngeschäft des Schulalltags bei weitem übersteigt. Trotz der Einschränkungen in Corona-Zeiten und des Ausfalls vieler Arbeitsgruppen hat an vielen Stellen eine intensive Einzelbetreuung  - auch digital  - stattgefunden.“

„Wir brauchen kluge Köpfe, die jene Dinge entwickeln, die wir in die Welt hinaus verkaufen können. Wir brauchen technikbegeisterte Jungen und Mädchen. Mit dem Landeswettbewerb 2021 finden und fördern wir Kinder im Alter zwischen der vierten Klasse und 14 Jahren, die Freude am Knobeln und Spielen haben und damit die intrinsische Motivation für den Beruf des Ingenieurs“, sagt Bangert. Häufig haben sich nach seiner Beobachtung die Jugendlichen in der Oberstufe im Inneren bereits für einen Beruf entschieden. Darum gelte es, mit den Kindern schon in der Grundschule und Unterstufe ihr spielerisches Talent im Umgang mit Technik zu wecken und zu entwickeln. „Die Kinder sollten ihre Zeit nutzen und nicht am Smartphone verdaddeln“, sagt Bangert. Er wünsche sich, dass die Ingenieurwissenschaften an den Schulen „mehr beworben“ werden. Die angewandte Technik habe eine Zwischenstellung zwischen den Kulturwissenschaften einerseits und den klassischen Naturwissenschaften andererseits. Sie drohe in dieser Kluft nicht genug Beachtung zu finden: „Ingenieurwissenschaften sind eben nicht nur Physik oder Biologie oder Chemie, sondern sie sind mathematisches Knobeln und Spielen mit natürlichen Phänomenen aus unterschiedlichen Disziplinen, und ihre Resultate finden Anwendung in sozialen Systemen, verändern, bestimmen oder prägen den Alltag von Milliarden von Menschen.“ Darum unterstütze er, Bangert, mit seinem Fachbereich auch den Hessen SolarCup, der jedes Jahr in Kassel ausgetragen werde. Kinder und Jugendliche wetteifern dort um den effizientesten Energieeinsatz bei der Fortbewegung mit technischen Hilfsmitteln wie solar getriebenen Fahrzeugen. „Wir müssen den Kindern schon vom Grundschulalter an ein großes Spektrum an Themen und Spaß bieten, damit sie später die richtige Berufswahl treffen“, sagt Bangert.

 

 

Hintergrundinformationen

Der Landeswettbewerb ist das „junge Geschwisterkind“ von „Jugend forscht“ und wendet sich konsequent an die Jüngeren. In fast allen Bundesländern gebe es einen solchen Landeswettbewerb bereits seit längerer Zeit, sagt Bangert. In Hessen habe es bis 2019 allerdings keinen gegeben. Auf diese Lücke habe ihn im Oktober 2017 Doro-Thea Chwalek von der IHK Kassel-Marburg hingewiesen, die damals zuständig war für Aus- und Weiterbildung sowie Projektkoordination MINT. Daraufhin habe er Kontakt zur cdw-Stiftung der SMA-Gründer Cramer, Drews und Wettlaufer aufgenommen. Die drei früheren Kasseler Studenten der Elektrotechnik hatten das Thema ihrer Diplomarbeit zum Gegenstand ihres Unternehmens gemacht. Die SMA Solar Technology AG stieg zu einem weltweit führenden Anbieter von Wechselrichtern in der Solarindustrie auf. Die cdw-Stiftung ermöglichte den ersten Landeswettbewerb in Hessen im Jahr 2019. Den zweiten Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ im Jahr 2021 unterstützen die Hübner GmbH & Co. KG, Kassel, gemeinsam mit der cdw-Stiftung und dem Fachbereich Elektrotechnik/Informatik maßgeblich als Pate und Sponsor. Eva Katharina Kretzer und Axel Bangert danken diesen beiden Förderern, aber auch den Vertretern des Wettbewerbs „Jugend forscht“ und dem Hessischen Kultusministerium für ihre vielfältige Unterstützung.

Die Schülerinnen und Schüler werden ihre Arbeiten und Experimente den Mitgliedern der sieben Fach-Jurys am Freitag, dem 26. März 2021, präsentieren und sich den Fragen der Gutachter und Gutachterinnen stellen. Eine Präsentation vor einem physisch anwesenden Publikum ist in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Zu einigen der Wettbewerbsbeiträge gibt es auf der Homepage der Stiftung Jugend forscht schon Videos, in denen die Jungforscherinnen und Jungforscher Ihre Arbeiten vorstellen. Am Samstag, den 27. März 2021, ist die Öffentlichkeit ab 14 Uhr eingeladen, der Siegerehrung per Video beizuwohnen. Die Moderation durch den Festakt wird Dr. Sascha Ott http://www.saschaott.de übernehmen. Er ist Diplom-Physiker, der irgendwann seine Liebe zum Wissenschaftsjournalismus entdeckte und mit verschiedenen Formaten durch Funk und Fernsehen sowie durch Live-Auftritte weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Köln hinaus bekannt und gefragt ist. Die Siegerehrung wird im Livestream übertragen und steht danach als Video zur Verfügung.

Mehr zu "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren": https://www.jugend-forscht.de