Millionen-Förderung für Digitalisierung der Lehre
„Wir wollen den Schub, den die Digitalisierung in der Corona-Pandemie erhalten hat, nutzen und Konzepte entwickeln und umsetzen, welche die Präsenzlehre künftig geschickt durch digitale Angebote ergänzen“, kommentierte Prof. Dr. René Matzdorf, Vizepräsident für Studium und Lehre. „Zugleich hilft uns das dabei, Studierende mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen differenziert zu unterstützen und unsere künftigen Absolventinnen und Absolventen auf eine sich wandelnde Arbeitswelt vorzubereiten.“
Mit rund 2,9 Mio. Euro wird im Einzelvorhaben „Universität Kassel digital: Universitäre Lehre neu gestalten“ eine Reihe von Teilprojekten gefördert, die neue Techniken und digitale Werkzeuge erproben und einsetzen, die Verschränkung von Präsenz- und Distanzlehre unterstützen oder allgemein die Infrastruktur für Studierende verbessern. So sollen beispielsweise:
- eine virtuelle Baustelle eines Einfamilienhauses für Übungen von Studierenden verschiedener ingenieurwissenschaftlicher Disziplinen zur Verfügung stehen
- digitale Ausstellungs- und Portfolioformate als Vermittlungsfelder in der Kunst- und Designlehre die präsenzorientierte Lehrpraxis dauerhaft ergänzen
- Podcasts in der Lehrerbildung ‚Mythen der Bildungsforschung‘ aufklären und zu evidenzbasierter Praxis im Lehrberuf beitragen
- die Vorlesung ‚Allgemeine Chemie‘ durch Selbstlern-Formate ergänzt werden, die mithilfe von Virtueller Realität Chemie erlebbar machen
- ein Prototyp für einheitliche mobile digitale Studierendenarbeitsplätze (virtuelle Desktops) erstellt werden
Ein wichtiges Anliegen ist zudem die Verminderung von Barrieren im Bereich der digitalen Lehre. Koordiniert vom Servicecenter Lehre der Universität Kassel sollen mit den genannten und zwölf weiteren Teilprojekten aktuelle Impulse der virtuellen Lehre fortentwickelt und für eine künftige digital angereicherte Lehre auch nach der Pandemie nutzbar gemacht werden.
Eine Sonderstellung hat darüber hinaus das Verbundprojekt „Lehr-Lern-Verbünde in mathematikhaltigen Studiengängen“: Die Universität Kassel kooperiert hier im Rahmen des gemeinsamen Kompetenzzentrums Hochschuldidaktik Mathematik mit der Universität Paderborn. Dabei sollen Elemente digitaler Lehre in der Mathematik wie Erklärvideos, digitale Aufgaben oder digitale Skripte in schlüssige didaktische Konzepte für die Studiengänge Mathematik, Lehramt Mathematik, Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften eingebettet werden. Die Fördersumme beträgt hier insgesamt 1,51 Millionen Euro; auf Kassel entfallen 765.000 Euro.
Die 2020 gegründete Stiftung Innovation in der Hochschullehre hat zum Ziel, Innovationen im Bereich des Lehrens und Lernens an Hochschulen zu ermöglichen sowie die Erneuerungsfähigkeit der Hochschullehre insgesamt und kontinuierlich zu stärken. Sie ist eine Treuhandstiftung in Trägerschaft der gemeinnützigen Toepfer Stiftung gGmbH. Sämtliche Mittel für Förderung, Programm, Organisation und Verwaltung werden von Bund und Ländern zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden im Rahmen der Ausschreibung „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ 264 Anträge eingereicht, darunter 216 Einzel- und 48 Verbundanträge. Der Ausschuss zur Projektauswahl hat unter ihnen 139 Projektvorhaben als förderwürdig eingestuft, darunter 115 Einzel- und 24 Verbundanträge.
Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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