28.04.2022 | Pressemitteilung

UNIKAT-Preise für Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen

Kreative Hilfsmittel zur Unterstützung für demenzkranke und blinde Menschen, neuartige Anzuchthüllen zur nachhaltigen Aufforstung, eine Beteiligungs-App für die öffentliche Planung und ein System zur Reduzierung von Kunststoffabfällen in Afrika. CareCal, LiSe, Wuchshülle, Smarticipation und Profil-System heißen die prämierten Ideen beim 13. UNIKAT Ideenwettbewerb der Universität Kassel.

Bild: Fiona Körner/privat/Uni Kassel.
v.l.: Johannes Kastner, Nicole Raddatz, Xinyi He, Jan Wagemann, Anja Kellner.

Die Preisträger wurden am Donnerstagabend (28. 4.) bekanntgegeben. Mitarbeitende, Studierende und Alumni der Universität Kassel und die Schülerinnen und Schüler des Schülerforschungszentrums Nordhessen waren aufgerufen, ihre unternehmerischen Ideen für Produkte, Dienstleistungen und die kreative Verwertung von Forschungsergebnissen einzureichen. Ziel des durch UniKasselTransfer ausgerichteten Wettbewerbs ist es, die Entwicklung außergewöhnlicher und vor allem innovativer Ideen aus dem universitären Umfeld und damit auch den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern.

„In diesem Wettbewerbsdurchgang haben 114 Teilnehmende insgesamt 80 Ideenskizzen eingereicht. Das ist eine großartige Resonanz, obwohl die Laufzeit des Wettbewerbs immer noch durch die Corona-Pandemie gekennzeichnet war. Der Kreativität der Teams hat dies aber keinen Abbruch getan,“ sagt Daniel Opper, Leiter von UniKasselTransfer. Entsprechend schwer fiel es der Jury, am Ende fünf Gewinner zu bestimmen. „Allen gemeinsam ist, dass sie auf aktuelle gesellschaftliche oder ökologische Herausforderungen konkrete Antworten gesucht und gefunden haben“, sagt Opper über die Gewinner.

Den 1. Preis erhielt Idee „CareCal“ von Xinyi He, Studentin der Kunsthochschule im Fachbereich Produktdesign. CareCal ist ein automatischer Pillenspender mit integrierter Kalenderfunktion. Mit Hilfe von Sprachanweisungen ermöglicht CareCal Menschen mit früh- bis mittelschwerer Demenz ein hohes Maß an Selbständigkeit und eine sichere medizinische Versorgung. Der erste Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und gesponsert durch die Hübner GmbH & Co. KG.

Den zweiten Preis in Höhe von 2.000 Euro, gesponsert durch die Kasseler Sparkasse, vergab die Jury an die Idee „Wuchshülle“ von Jan Wagemann, ebenfalls Student der Kunsthochschule. Seine Produktidee ist eine innovative, vollständig biologisch abbaubare Wuchshülle für Jungbäume. Diese bietet neben dem Schutz vor Wildschäden optimale klimatische Bedingungen zur Unterstützung des Wachstums einer Jungpflanze. Durch ihre physische Ausgestaltung erhöht die Wuchshülle die Anwuchsraten bei frisch gesetzten Pflanzen und ermöglicht es so, Schad- und Freiflächen effizient und nachhaltig aufzuforsten.

Den 3. Preis in Höhe von 1.500 Euro, gesponsert durch den Unternehmerverband Nordhessen e. V., erhielt die Idee „LiSe“ von Anja Kellner, auch sie Studentin der Kunsthochschule im Fachbereich Produktdesign. LiSe warnt blinde und sehbehinderte Menschen rechtzeitig vor Gefahrenquellen wie Türkanten, Wänden oder vorstehenden Objekten und vermeidet so Alltagsunfälle. Durch einen kleinen Schüttelmotor werden Vibrationen ausgelöst, die besser als ein Warnton auch bei Nebengeräuschen wahrnehmbar bleiben. LiSe funktioniert mit Time-of-Flight-Sensoren, einer Technik, die man aus dem autonomen Fahren kennt.

Der Sonderpreis Forschungstransfer, vergeben für innovative Produkt‐ und Dienstleistungsideen, die auf direkten, persönlichen Forschungsergebnissen beruhen, geht an die Idee „Smarticipation“ von Nicole Raddatz, wissenschaftliche Mitarbeiterin und derzeit Doktorandin im Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung. Ihre Idee ist eine Beteiligungs-App, die zu einer verbesserten Beteiligungspraxis in öffentlichen Planungsprojekten führt. Im Fokus steht ein „Beteiligungstracker“, der die vorangegangenen, aktuellen und zukünftigen Planungsschritte abbildet und vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten aufzeigt. Darüber hinaus können Meinungsäußerungen und Stellungnahmen auch direkt über die App an die zuständigen Planungsbüros bzw. Kommunen gesendet werden.

Den Sonderpreis Social Entrepreneurship vergibt die Universität für innovative Produkt‐ und Dienstleistungsideen, die aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen lösen und dadurch insbesondere auch einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert bieten. Dieser ging in diesem Jahr an „Profil-System“ von Johannes Kastner. Der Student der Kunsthochschule hat eine Lösung zur Reduzierung von Kunststoffabfällen in Afrika entwickelt. Mit seinen Werkzeugen können aus Kunststoffabfällen funktionale Gegenstände hergestellt werden, die z.B. in Schulen, Startups und Unternehmen verwendet werden können.

Der jährliche UNIKAT Ideenwettbewerb dient der Unterstützung der Ideen- und Gründungskultur an der Universität Kassel. Ein Netzwerk aus insgesamt über 100 Gutachtenden bewertet jedes Jahr die eingereichten Ideenskizzen. Die Teilnehmenden erhalten neben einem fundierten schriftlichen Feedback Zugang zum Kasseler Gründungsnetzwerk und Beratung durch den UniKasselTransfer Inkubator, der zentralen Gründungsförderung der Universität. Alle Teilnehmenden erhalten, unabhängig von ihrer Platzierung, auch im Anschluss an den Ideenwettbewerb verschiedenste Unterstützungsangebote bei der Umsetzung. Die feierliche Abschlussveranstaltung und Preisübergabe im Science Park Kassel findet pandemiebedingt in diesem Jahr nicht statt. Die Preisübergaben erfolgen in den nächsten Wochen im Rahmen von bilateralen Treffen mit den jeweiligen Preissponsoren.

Alle Informationen zum UNIKAT Ideenwettbewerb: www.unikat-ideenwettbewerb.de
Beiträge 13. Ideenwettbewerb: www.uni-kassel.de/go/Jahrbuch  
Unterstützungsangebote UniKasselTransfer Inkubator: www.unikat-kassel.de

Kontakt:
Sandra Wilhelm
Universität Kassel
UniKasselTransfer Inkubator
Tel.: 0561 804-7252
E-Mail: sandra.wilhelm[at]uni-kassel[dot]de