REACT-EU investiert in wichtige Infrastruktur für Wissenschaft
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gibt den Universitäten, Universitätskliniken und den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie den außeruniversitären Forschungseinrichtungen die Mittel im Rahmen der Initiative REACT-EU (Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas) zur Beschaffung von Forschungs- und Innovationsinfrastruktur weiter.
„Wir verdanken es der Wissenschaft, dass wir die Corona-Pandemie soweit im Griff haben, und wir brauchen die Wissenschaft, um Lösungen für viele weitere große Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Deshalb ist die Schwerpunktsetzung der Investitionen zum einen auf den Kontext Corona und zum anderen auf nachhaltigkeits- und klimabezogene Forschung genau richtig. Dass so viele zusätzliche EU-Mittel über den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) nach Hessen fließen, bestätigt und unterstützt die Forschung am Wissenschaftsstandort und ermöglicht substantielle Investitionen in zentrale Forschungsinfrastrukturen. Wir versprechen uns davon viele weitere Innovationen made in Hessen.“ Insgesamt werden in Hessen über 50 Mio. Euro ausgegeben.
Rund 4,5 Mio. Euro davon gehen an die Universität Kassel. Die Mittel gehen unter anderem in drei große Langzeit-Feldexperimente zu innovativen Anbausystemen im ökologischen Landbau. Sie sollen im Vergleich zu den herkömmlichen ökologischen Anbausystemen mehr Kohlenstoff speichern und weniger Klimagase ausstoßen. Proben aus verschiedenen Düngevarianten und Fruchtfolgen sollen untersucht werden. Auch nutzt die Universität neueste Technologien, um Klimagase in der Rinderhaltung zu messen.
Ein weiterer an der Universität Kassel geförderter Komplex betrifft die Ingenieurwissenschaften. So soll mit einem sogenannten Rheoguss-Gießaggregat eine bereits teilerstarrte Aluminiumschmelze mit Feststoffgehalten bis ca. 50 Prozent metallurgisch reproduzierbar hergestellt und verarbeitet werden. Die deutlich verringerte Verarbeitungstemperatur bei gleichzeitig verbesserter Gussteilqualität reduziert den Energieverbrauchs um bis zu 40 Prozent. Auch die Anschaffung eines 3D-Formstoffdruckers zur umweltfreundlichen Herstellung von Sandgussformen ist geplant. Weitere Mittel fließen in Infraktruktur zur Charakterisierung von Stoffen, Strukturen und Prozessen zum Aufbau nachhaltiger Infrastrukturen und Energiesysteme.