INCHER ist Teil des Kompetenznetzwerks Bibliometrie
Auf die jetzt verfügbaren Daten können wir komplexe Verfahren der Künstlichen Intelligenz anwenden und uns an völlig neue Forschungsfragen heranwagen (J. König)
Welchen Forschungsbeitrag leisten internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland, und zu welchen Themen arbeiten sie? Hat die Exzellenzinitiative die Forschungsqualität der geförderten Universitäten erhöht? Und wie stark greifen Forschende, die nach der Promotion in die Industrie wechseln, in ihrer Industrietätigkeit noch auf die Inhalte ihrer Dissertation zurück? Um diese und viele andere Fragen zu beantworten, nutzt die Hochschul- und Wissenschaftsforschung bibliometrische Daten. Mit bibliometrischen Daten wird die wissenschaftliche Publikationstätigkeit vermessen. Im Vordergrund stehen dabei die sogenannten Metadaten wissenschaftlicher Aufsätze und Bücher, also Angaben dazu, an welcher an welcher Hochschule und in welchem Kontext die jeweilige Publikation entstanden ist, wer sie geschrieben hat, und wo sie wann erschienen ist.
Ein zentrales Problem für die Forschung mit bibliometrischen Daten ist, dass sie im Besitz großer Wissenschaftsverlage oder anderer Unternehmen sind und nicht ohne weiteres für die Forschung verwendet werden können. Um dieses Problem anzugehen und damit der Hochschul- und Wissenschaftsforschung in Deutschland neue Perspektiven zu eröffnen, hat das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) nun das Kompetenznetzwerk Bibliometrie ins Leben gerufen. In diesem Kompetenznetzwerk versammeln sich die führenden Einrichtungen der Wissenschafts- und Hochschulforschung in Deutschland. Über eine gemeinsame Lizenz können sie zukünftig auf die zentralen bibliometrischen Datenbanken zugreifen. Mit dabei im Kompetenznetzwerk Bibliometrie ist das Internationale Zentrum für Hochschulforschung (INCHER) der Universität Kassel.
„Wir sind sehr froh, auf dieser Grundlage international wettbewerbsfähige Spitzenforschung mit bibliometrischen Daten machen zu können“, sagt Professor Guido Bünstorf, der das INCHER im Kompetenznetzwerk vertritt. Sein Kollege Dr. Johannes König, der sich ebenfalls für das INCHER im Kompetenznetzwerk engagiert, ergänzt: „Auf die jetzt verfügbaren Daten können wir komplexe Verfahren der Künstlichen Intelligenz anwenden und uns an völlig neue Forschungsfragen heranwagen. Die Mitgliedschaft im Kompetenznetzwerk ist daher ein Schritt in die Zukunft des INCHER.“