50 Jahre Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung
1973 initiierte die neue Gesamthochschule Kassel die Reformstudiengänge Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung. Das „Kasseler Modell“ stellte überkommene pädagogische Konzepte, institutionelle Strukturen und fachliche Inhalte in Frage. Es verfolgte eine starke gesellschaftliche Agenda und dachte die Beziehung zwischen Wissenschaft, Planung und Gesellschaft neu. Die Berufung junger, innovativer Hochschullehrer/innen untermauerte den Aufbruchsgeist auch personell. Kassel profilierte sich in der bundesdeutschen Hochschullandschaft als radikales Bildungsexperiment, von dem in den Folgejahren zahlreiche fachliche Innovationen ausgingen, welche die Disziplinen nachhaltig beeinflussten. Schon damals wurden viele Themen angestoßen, die heute angesichts von Klimawandel und Anthropozän eine neue Dringlichkeit erhalten haben.
„Wir alle sind noch heute stolz darauf, dass an unserem Fachbereich die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung seither gelebte Praxis ist. Doch hat sich der Alltag von Forschung und Lehre in den letzten Jahrzehnten weitreichend geändert. Unser Jubiläum bietet für uns eine tolle Gelegenheit, unseren Wurzeln nachzuspüren und danach zu fragen, wie wir uns in den nächsten 50 Jahren neu aufstellen sollten“, so der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Uwe Altrock.
Die zehn Jubiläumsausstellungen präsentieren die Geschichte und das Profil des Fachbereichs und bilden die Schwerpunkte des Lehrens, Lernens und Forschens in den drei Instituten Architektur, Urbane Entwicklungen sowie Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung ab. Sie werden von verschiedenen Fachgebieten in Zusammenarbeit mit Studierenden organisiert. Die erste Ausstellung ab Dezember 2022 widmet sich den Pionieren des ökologischen Bauens an der Gesamthochschule Kassel Lucius Burckhardt, Thomas Herzog und Gernot Minke.
Anlässlich des Jubiläums initiiert der Fachbereich ein neues Onlinemagazin auf seiner digitalen Plattform Rein (https://r-ein.de/). Dem Thema jeder Ausstellung wird jeweils eine eigene Magazinausgabe gewidmet.
Di. 13. Dezember 2022, 18 Uhr, ASL Neubau, Hörsaal 0106
Eröffnung der Ausstellungsreihe mit Festvortrag von Tom Holert (Harun Farocki Institut, Berlin): Kommunizierende Curricula: documenta 5, hessische Rahmenrichtlinien und die Gründungsphase der GhK
Als im Jahr 1971 die Gesamthochschule Kassel (GhK) gegründet und die Hochschule der Künste in diese integriert wurde, ging die documenta 5 durch ein entscheidendes Stadium ihrer konzeptuellen und logistischen Vorbereitung. Bestand zwischen diesen Entwicklungen eine Beziehung?
Weitere Informationen zu den Ausstellungen, ihren Begleitveranstaltungen und weiteren Jubiläumsaktivitäten: http://www.uni-kassel.de/go/jubilaeumASL