Vorbildlich im Transfer: Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger informiert sich an der Universität Kassel – erstmaliger Besuch
Vertreten war auch die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ayse Asar. Das Land finanziert das Programm Innovative Hochschule mit.
Ministerin Stark-Watzinger würdigte in ihrer Begrüßung den erfolgreichen Projektantrag der Universität Kassel und hob die Bedeutung des Transfers als Third Mission neben den klassischen Aufgaben von Forschung und Lehre hervor: „In Zeiten wie diesen sind Innovation und Transfer wichtiger denn je. Unser Land steht vor großen Herausforderungen, die wir nur mit Forschung und ihrer Anwendung bewältigen können. Unsere Hochschulen erzeugen täglich neues Wissen und erforschen neue, vielversprechende Technologien. Dieses Wissen müssen wir schneller in die Wirtschaft und die Gesellschaft bringen, um die Herausforderungen zu meistern und Wachstum und Wohlstand zu sichern. Deshalb freue ich mich besonders, dass die Universität Kassel Transfer zu einem ihrer Profilschwerpunkte gemacht hat.“
Präsidentin Ute Clement bedankte sich. Sie stellte die Delegation aus Gründer:innen, Forscher:innen, Wirtschaftspartner:innen und Mitarbeiter:innen aus der Universität vor: „Dieser Personenkreis kann ihnen sehr lebendig und aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln darüber berichten, wie der Transferansatz auf den verschiedenen Ebenen zwischen Universität, Region und Wirtschaft gewachsen ist“, so Clement. Sie hob weiter hervor, dass durch die innovativ und gestaltend auftretende Universität Akteur:innen aus Wirtschaft, Politik und Forschung die Energiewende in Nordhessen voran bringen: „Wir sind uns mit unseren Partner:innen innerhalb und außerhalb der Universität Kassel sicher, dass wir der Klimakatastrophe nur gemeinsam etwas entgegensetzen können, wenn wir unsere Kräfte jetzt bündeln. Dafür machen wir den Vorschlag, eine Modellregion für nachhaltige und resiliente Energiesysteme Nordhessen zu schaffen. Die Kompetenz in Forschung, Wissenstransfer und Wirtschaft dazu haben wir hier; die Region bietet beste Voraussetzungen für die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft. Insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien und der E-Mobilität gibt es gut etablierte Partnerschaften. Das neue Kassel Institute for Sustainability und die Förderung aus der Innovativen Hochschule durch den Bund sowie unsere großen Schritte hin zu mehr Energieeffizienz im Betrieb der Universität befördern diese Initiative zusätzlich. Anfang Februar werden wir sie der Öffentlichkeit vorstellen.“
Kanzler Dr. Oliver Fromm warf einen Blick auf die Entwicklungsgeschichte der Universität Kassel. „Uns ist der Wissenstransfer programmatisch und politisch in die Wiege gelegt worden. Als Gesamthochschule war die Universität Kassel von Beginn an auf die Lösung von gesellschaftlichen Problemen und Herausforderungen ausgerichtet. Und sie wurde mit dem politischen Willen gegründet, die Region zu stärken. Vor diesem Hintergrund haben wir sehr früh die Frage beantworten müssen, wie man mit der Aufgabe Wissenstransfer umgeht. Dabei hat sich unser Wissenstransfer im Laufe der nunmehr 50 Jahre stets weiterentwickelt, orientiert an eigenen Zielen und Anforderungen der Gesellschaft. Heute formulieren wir den Anspruch, aktiv die Region und ihre Entwicklung mit zu gestalten und eine zentrale Rolle bei der Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen wahrzunehmen.“
Leuchtturmbeispiel ist bis heute das Unternehmen SMA. Deren Gründer pflegen über ihre cdw Stiftung eine tiefe Verbundenheit zur Universität und setzen sich für die Entwicklung der Region ein, wie Thomas Flügge, Geschäftsführer der Stiftung, ausführte.
Als Gründerhochschule hat die Universität Kassel mit dem Science Park in Zusammenarbeit mit der Stadt Kassel erfolgreich und modellhaft ein zentrales Gebäude auf dem Campus für ihre Gründungsaktivitäten etabliert.
Daniel Opper stellte der Bundesministerin die weiter entwickelte Transferstrategie der Universität vor. Der Leiter von UniKasselTransfer führte aus, welche herausgehobene Bedeutung das Kasseler Profilthema Nachhaltigkeit darin hat. So wird die Universität von 2023 bis 2027 für den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein neuartiges Denklabor (Lab) entwickeln, das sich den großen Nachhaltigkeitsfragen unserer Zeit widmet und konkrete Lösungen für die Region Nordhessen erarbeiten soll. UniKasselTransfer erhält dafür rd. 8 Millionen Euro aus dem Programm des Bundes für innovative neue Hochschulkonzepte. In sogenannten SDGplus-Labs entstehen neue Formen des Dialogs über Forschung zwischen Grundlagen und Anwendung.
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