Mittendrin
Das Kassel Institute für Sustainability zieht um – ins Hansa-Haus an der Kurt-Schumacher-Straße. Bis 2027 soll der große Gebäudekomplex saniert und das vor Kurzem gegründete Nachhaltigkeitsinstitut darin untergebracht werden. Dazu ist ein Mietvertrag mit der neuen Eigentümerin des Gebäudes geplant. Das Unternehmen new.space AG hatte die Immobilie Anfang 2021 gekauft und investiert nun einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag in Sanierung und Ausbau des Komplexes.
Das Vorhaben fügt sich gut in die bisherige Strategie der Uni, denn die arbeitet schon seit Längerem daran, ihre Nachhaltigkeitsforschung stärker in Richtung Stadt und Stadtgesellschaft zu öffnen. 2022 wurden dafür in der Ausstellung „Wissensspeicher“ 100 Ideen für eine nachhaltigere Zukunft mitten in der Innenstadt gezeigt. Mit ihrer neuen Innenstadtdependence präsentiert die Universität außerdem ab Herbst 2023 dauerhaft Projekte und Forschungsaktivitäten rund um das Thema Nachhaltigkeit in der belebten Wilhelmsstraße (Mehr Infos). Der geplante Standort im Hansa-Haus dient als weiteres Bindeglied zwischen Innenstadt und dem Campus am Holländischen Platz.
Zudem ist der Flächenbedarf der nordhessischen Universität groß: In diesen und den nächsten Jahren kommen etwa 40 Professuren zu den bislang rund 300 Professuren hinzu – nicht zuletzt durch das Kassel Institute for Sustainability. Auch Erfolge bei der Einwerbung von Forschungsprojekten führen zu Platzbedarf; die Zahl der Drittmittel ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 20 Mio. Euro gestiegen.
Dipl.-Ing. Hans-Uwe Schultze, Entwurfsverfasser und Vorstand der new.space AG studierte selbst an der Gesamthochschule Kassel Architektur. Er sieht den geplanten Umzug als Win-Win Situation: „Für das Quartier zwischen Pferdemarkt und Entenanger eröffnet die Kooperation vielfältige Entwicklungsperspektiven. Die Universität gewinnt dringend benötigten Raum und wächst in Richtung Innenstadt. Außerdem werden Ressourcenschonung und Klimaschutz von Anfang an mitgedacht: Das Gebäude wird von uns umfangreich saniert und zu einem Effizienz-Gebäude umgebaut.“
Nicht nur die Uni profitiert also – auch das Gebiet um das Hansa-Haus soll wieder belebter werden. Aus den zum Gebäude gehörenden Glas-Pavillons zog 2015 der letzte gewerbliche Mieter aus. Seitdem verfiel es und die Gegend verlor mehr und mehr an Aufenthaltsqualität. Nun soll das Gebäude durchlässiger für Fußgängerinnen und Fußgänger werden. Die new.space AG plant auch, die Gewerbeflächen wieder instand zu setzen und diese an Unternehmen aus der Gastronomie und dem Einzelhandel zu vermieten.
Dieser Beitrag erschien im Universitäts-Magazin publik 2023/3. Text: Maya Burkhardt