01.12.2023 | Pressemitteilung

Exzellente Lehre: Wieder gehen zwei Auszeichnungen nach Kassel

Tragwerkslehre mit Alltagsgegenständen und Arbeit an mittelalterlichen Quellen – für zwei Lehrprojekte sind Kasseler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gestern (30.11.) in Frankfurt ausgezeichnet worden. Beim Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre war die Universität Kassel in der Vergangenheit immer wieder erfolgreich.

Bild: Uni Kassel.
Prof. Dr-Ing. Julian Lienhard.
Bild: Baumgärtner.
Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner (2. v. l.) mit Studierenden in der Florentiner Biblioteca Medicea Laurenziana.

„Mich freut es sehr, dass unsere Universität erneut als Ort hervorragender Lehre ausgezeichnet wird“, kommentierte Vizepräsident Prof. Dr. René Matzdorf. „Ganz besonders freut es mich für die beteiligten Kolleginnen und Kollegen. Die Vorlesung Tragwerkslehre zeigt, wie Grundlagenveranstaltungen abwechslungsreich, individuell und praxisnah gestaltet werden können, auch in technischen Bereichen, in denen wir immer wieder um das Interesse der jungen Leute in Deutschland werben müssen. Das Projekt mit dem Fokus Mittelalter wiederum begegnet einer didaktischen Herausforderung in den Geschichtswissenschaften, wo gerade das Studium alter Quellen nur schwer anhand der Originale möglich ist.“

In seiner Veranstaltung „Konstruktive Grundlagen 1, Phänomene: Tragwerksentwurf“ vermittelt Prof. Dr.-Ing. Julian Lienhard Kasseler Architektur-Erstsemestern anschaulich Basis-Wissen zu Tragwerk und Konstruktion. Im Unterschied zu klassischen Vorlesungen setzt er dabei auf das Konzept des „flipped classroom“, bei dem die Studierenden sich Lernstoff mit bereitgestellten Materialien selbst aneignen und dann im Hörsaal anhand von Experimenten selber vorstellen und diskutieren. Elemente wie Fragenforum, Hausübungen und Tutorien ergänzen das Format um das Wissen zu festigen. Bei einem Auftaktexperiment in der ersten Vorlesungswoche bauen die Studierenden Gleichgewichtsskulpturen aus Alltagsgegenständen und lernen daran später, sogenannte Momentengleichgewichte zu berechnen.

 „Das Konzept baut auf viel gemeinsame Lernzeit mit einem Fokus auf Verstehen und Anwenden“, erläuterte Lienhard. „Nach meinen Erfahrungen empfinden die Erstsemester dies als Teil eines motivierenden Einstiegs in ein anspruchsvolles Studium.“ Für die Veranstaltung erhielt Lienhard den 2. Projektpreis für eine Arbeitsgruppe / Organisationseinheit, dotiert mit 30.000 Euro.

Mit dem 3. Projektpreis in derselben Kategorie und 15.000 Euro wurde das Seminar „Forschungspraxis Interkulturell. Mittelalter-Seminar mit Florenz-Exkursion“ ausgezeichnet. Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner und ihre Mitarbeiterinnen Anna Hollenbach und Manon Marlene Koch führen darin Studierende des Faches Geschichte und Teilnehmende des Studienzertifikats Italicum an eine internationale Forschungspraxis heran. Nach umfangreicher Vorbereitung, nicht zuletzt mit E-Learning-Kursen, unternehmen die Studierenden eine Exkursion nach Florenz, um dort praxis- und forschungsorientiert an mittelalterlichen Originalquellen zu arbeiten und mit der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts eine ganz besonders anregende Arbeitsatmosphäre kennenzulernen.

„Mit seiner Vielfalt an Museen, Archiven und wissenschaftlichen Institutionen eignet sich Florenz für Erkundungen zur italienischen Stadt- und Kulturentwicklung, für berufsbezogene Diskurse bis hin zur Akquise von Auslandspraktika und zur Knüpfung internationaler wissenschaftlicher Kontakte“, erläutert Ingrid Baumgärtner. Das Seminar wird seit 2012 angeboten.

 

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Sebastian Mense
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