Hochschulforschung: Gemeinsame Berufung des DZHW und der Universität Kassel vereinbart
Damit bauen zwei der großen deutschen Einrichtungen im Bereich der Hochschulforschung ihre Zusammenarbeit aus. Die Universität Kassel unterhält mit ihrem International Centre for Higher Education Research (INCHER-Kassel) eine international renommierte Forschungseinrichtung auf diesem Gebiet. Bildungsforschung einschließlich Hochschulforschung zählt zu den Schwerpunkten der Universität. Das DZHW führt als außeruniversitäre Forschungseinrichtung anwendungsorientierte empirische Untersuchungen zum Hochschul- und Wissenschaftssystem durch. Profilbildend sind seine deutschlandweit einzigartigen Langzeitstudien beispielsweise zu Studienberechtigten oder Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Gesellschafter des DZHW sind der Bund und die Länder. Die mit der Professur an der Universität Kassel verbundene Abteilung des DZHW befasst sich schwerpunktmäßig mit der externen und internen Governance von Hochschulen. Sie stellt dabei unter anderem Themen wie indikatorbasierte Hochschulsteuerung, neue Organisationsstrukturen und Entwicklungslinien der akademischen Weiterbildung in den Mittelpunkt.
Für die Besetzung der W3-Professur „Governance in Hochschule und Wissenschaft“ wird eine gemeinsame Berufungskommission gebildet. Die künftige Inhaberin oder der künftige Inhaber der Professur trägt in der Fachgruppe Soziologie der Universität zum Lehrangebot bei. Als Haupttätigkeit wird sie oder er eine Abteilung am DZHW leiten. Diese Verknüpfung erleichtert die Anbahnung und Durchführung gemeinsamer Forschungsprojekte. Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DZHW können sich künftig noch enger mit Kolleginnen und Kollegen in Kassel vernetzen, um beispielsweise ihre wissenschaftliche Qualifikation voranzutreiben oder Lehraufträge wahrzunehmen. Im Gegenzug stellt das DZHW interessante und hochkarätige Praktikumsmöglichkeiten für Studierende der Universität Kassel bereit. Attraktiv ist zudem die Bereitstellung qualitätsgeprüfter Datensätze für Qualifikationsarbeiten durch das Forschungsdatenzentrum des DZHW.
Der Präsident der Universität Kassel, Prof. Dr. Reiner Finkeldey, zeigte sich sehr erfreut: „Die Hochschulforschung ist für die Profilbildung der Universität Kassel in den Gesellschaftswissenschaften seit langem prägend. Mit dieser Vereinbarung baut die Universität ihr Netz an Kooperations-Partnern aus. Es entsteht eine Verbindung, die die starke Position beider Einrichtungen auf diesem Forschungsgebiet noch einmal deutlich unterstreicht und wunderbare Perspektiven für gemeinsame Forschungsprojekte eröffnet.“
„Mit dieser gemeinsamen Berufung vertiefen wir eine seit langem bewährte und enge Partnerschaft mit der Universität Kassel und dem INCHER an der Universität Kassel. Wir freuen uns auf den weiteren Ausbau der gemeinsamen Aktivitäten in Form von Publikationen, Forschungsprojekten und gemeinsamen Veranstaltungen für Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden“, erklärte Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW, zur Vertragsunterzeichnung.
Prof. Dr. Georg Krücken, Geschäftsführender Direktor des INCHER-Kassel, ergänzte: „Ich empfinde den Wunsch des DZHW, diese Professur in Kooperation mit der Universität Kassel zu besetzen, als große Auszeichnung unserer Arbeit im Bereich der hochschul- und wissenschaftsbezogenen Governance-Forschung. Mit dieser Professur ergeben sich darüber hinaus zahlreiche weitere Möglichkeiten der Vertiefung unserer Kooperation.“
Der Dekan des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, Prof. Dr. Jörn Lamla, der zugleich Mitglied der Fachgruppe Soziologie ist, erklärte: „Ich freue mich über die fachliche Verstärkung, die zum einen das Angebot für die Bachelor- und Master-Studierenden der Soziologie noch attraktiver macht, die zum anderen aufgrund ihrer Verortung in der Governance-Forschung aber auch die interdisziplinären Forschungskooperationen weiter auszubauen hilft.“
Das INCHER-Kassel und das DZHW arbeiten bislang schon in mehreren Forschungsprojekten zusammen. So sind beide an der Vorbereitung eines Absolventenpanels beteiligt, der größten Studie zu Ausbildungsstand und Karriereverläufen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen in Deutschland.
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