08.12.2016 | Pressemitteilung

Gießtechnikum der Universität Kassel eingeweiht

Das Fachgebiet Gießereitechnik der Universität Kassel hat seine Ausstattung komplettiert und dies am Donnerstag, 8. Dezember, mit einem offiziellen Festakt gefeiert. Das Gießtechnikum des Fachgebiets vereint zwei großdimensionale Gießzellen und weitere Ausstattung.

Bild: Monika Puchta/Stadt Baunatal.

Die Universität Kassel entwickelt sich damit zu einem bedeutenden Standort der Grundlagen-Forschung in dieser Zukunftstechnologie, insbesondere im Gussleichtbau. Zudem dient die Forschungs-Infrastruktur auch dem Wissenstransfer in die Industrie und in die mittelständische Wirtschaft sowie der Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs.

Die Ausstattung des Gießtechnikums umfasst unter anderem eine Frech-Warmkammer-Magnesium-Druckgießzelle mit 580-Tonnen Zuhaltekraft und eine 1.400-Tonnen Bühler Carat Aluminium-/Magnesium-Kaltkammer-Druckgießzelle mit Vakuumanbindung, dazu eine leistungsfähige Junker-Mittelfrequenz-Schmelzanlage für NE- und FE-Werkstoffe sowie verschiedene Simulations- und Analyselabors. Die Anlagen sind in der Metakus-Halle der Universität in Baunatal untergebracht. Dort unterhält auch das Fachgebiet Umformtechnik der Universität ein Labor, so dass in Baunatal nun die Forschung im Bereich Metallformgebung gebündelt ist.

Das Fachgebiet Gießereitechnik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing Martin Fehlbier forscht u.a. an innovativen energie- und ressourceneffizienten Produktionsverfahren im Gussleichtbau, der Werkstoff-Entwicklung mit neuen Materialien für ultraleichte Bauteilkomponenten, auch im Multi-Materialmix, bis hin zu deren konstruktivem Design und Versagenssimulation. So konnte auch bereits ein EXIST-Gründerstipendium mehrerer Absolventen des Fachgebiets Gießereitechnik erfolgreich beim BMWI (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) beantragt werden. Im Bereich Wissenstransfer arbeitet das GTK mit zahlreichen deutschen und internationalen Unternehmen zusammen.

Die Gießereitechnik gewinnt in Branchen wie der Automobilindustrie, aber beispielsweise auch dem Maschinen- und Anlagenbau, der Möbelindustrie oder der Medizin- und Energietechnik immer mehr an Bedeutung. Viele End- oder Zwischenprodukte, die nach herkömmlichen Methoden geschweißt oder montiert werden, können durch innovative Gießtechnik in einem Stück hergestellt werden. Das spart Gewicht, Zeit und Ressourcen. Auch bei der Weiterentwicklung der Elektromobilität spielt der Gussleichtbau eine entscheidende Rolle: Zum einen weil das geringe Gewicht der Bauteile die Reichweite der Fahrzeuge erhöht, zum anderen weil der Antriebsblock oder die Batteriegehäuse von E-Fahrzeugen für die Produktion mit Gießtechnik besonders geeignet sind.

Das Gießtechnikum ist bereits seit vergangenem Sommer in Betrieb, seit kurzem ist die Ausstattung vervollständigt. Die Ausstattung hat einen Wert von rund 3,5 Mio. Euro bei weiteren industriellen Dauerleihgaben in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro. Finanziert wurde sie durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Industriebeteiligungen und Eigenmittel der Universität. Der Festakt fand im Rahmen eines zweitägigen, hochkarätig besetzten Gießerei-Kolloquiums zur Thematik „Gussleichtbau im Kontext neuer Mobilitätskonzepte und E-Mobilität“ statt, zu dem rund 200 Leute erwartet wurden.

 

 

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Fehlbier
Universität Kassel
Fachgebiet Gießereitechnik (GTK)
Tel.: 0561 804-7595
E-Mail: sekretariat-gtk[at]uni-kassel[dot]de  
Internet: www.gtk.uni-kassel.de

 

Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0561 804-1961
E-Mail: presse[at]uni-kassel[dot]de