Ringvorlesung: "... der lange Sommer der Revolte. ´68 - die Jahre danach und die Folgen"
Zu den Referenten gehören u.a. Aylâ Neusel, ehemalige Vizepräsidentin der Uni Kassel, Frieder O. Wolf, ehemaliges Mitglied im Europäischen Parlament, sowie die Lehrenden Meike Baader, Barbara Rendtorff, Michael Winkler, Leonie Wagner und Reinhart Wolff, der 1965-66 Vorsitzender des SDS gewesen ist.
In der Vorlesungsreihe wird kritisch aus verschiedenen Perspektiven danach gefragt, wie ’68 zu Beginn der 1970er Jahre die Pädagogik und Soziale Arbeit „bewegten” und aufrüttelten. 2018 jährt sich zum 50. Mal die „’68er Revolte”. Die Proteste begann allerdings schon in den Jahren zuvor. Schon 1966 engagierten sich Studierende öffentlich für bessere Studienbedingungen und protestierten massiver gegen den Vietnamkrieg. 1967 wurde dann während der Demonstrationen gegen den Besuch des Schahs von Persien Mohammed Reza Pahlevi der Student Benno Ohnesorg von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen. Diese Tötung gilt als Ausgangsdatum der `68er-Proteste in der Bundesrepublik Deutschland. In vielen Städten und vor allem an Universitäten fanden Demonstrationen, Sitzblockaden und Teach-Ins und andere Protestformen statt.
Die wesentlich von Studierenden, aber auch von Auszubildenden und Schülerinnen und Schülern getragenen Proteste in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre initiierten einen nachhaltigen Prozess der Veränderung der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. Ein „langer Sommer der Revolte” folgte. An die Phase der ersten Protestaktionen und der Kritik schloss sich für einen Teil der Aktivistinnen und Aktivisten der „lange Marsch durch die Institutionen” an. Während diejenigen, die diesen Weg favorisierten, später in Turnschuhen Ministerposten einnahmen, gingen andere den Weg des bewaffneten Kampfes. Wiederum andere versuchten, die als verkrustet empfundenen gesellschaftlichen Verhältnisse aufzuwirbeln. Modelle einer gerechteren, antikapitalistischen, demokratischen Welt wurden diskutiert und im Kleinen, in Wohngemeinschaften und Kommunen, an Universitäten und in vielfältigen, auch und insbesondere pädagogischen und sozialpädagogischen Projekten, umgesetzt.
Die Reihe ist diskursiv orientiert und gibt den Zuhörinnen und Zuhörern die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Die Vorlesungsreihe findet ab dem 30. Oktober immer dienstags von 18-20 Uhr im Campus Center, Moritzstr. 18, Hörsaal 3 statt. Der Eintritt ist frei.
Das Programm zur Ringvorlesung finden Sie unter: https://bit.ly/2PFiG6Z
Kontakt
Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 561 804-1961
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