Forschungsprojekt in Waldau: 500 Eichen für den Wald der Zukunft
An 500 jungen Stiel-, Flaum- und Traubeneichen untersucht die Abteilung Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung der Universität Göttingen den Zuwachs, die Vitalität und weitere Faktoren jedes einzelnen Exemplars und vergleicht die Daten mit einer identischen Pflanzung in Göttingen. Insbesondere auf die Flaum-Eiche werden große Hoffnungen gesetzt, da dieser aus Südeuropa stammende Baum sehr hitze- und trockenheitsresistent, allerdings auch deutlich kleiner als die heimische Stiel-Eiche ist.
„Wir freuen uns, dass wir für dieses wichtige Forschungsvorhaben einen Beitrag leisten können“, freut sich Stadtbaurat Christof Nolda. „Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind ebenso für unseren städtischen Raum von Relevanz. Auch wir sehen uns bei der Auswahl geeigneter Stadtbäume durch den Klimawandel immer mehr herausgefordert.“
Mit diesem Projekt wird an eine alte forstwissenschaftliche Tradition von Waldau angeknüpft. Denn der Wald ist nicht zufällig namensgebend für diesen Kasseler Stadtteil. Früher waren die fruchtbaren Böden im Umfeld des Dorfes Waldau von weitläufigen, üppigen Wäldern bewachsen. Deshalb war hier auch von 1798 bis 1815 die „Forstlehranstalt zu Waldau“ angesiedelt, die angehende Forstbeamte ausbilden und auf die akademische Laufbahn vorbereiten sollte. Gegründet wurde diese von Friedrich Ludwig von Witzleben (1755-1830), der etliche Bücher und Abhandlungen über das Forstwesen veröffentlichte. Die historischen Gebäude der Forstlehranstalt sind noch erhalten und befinden sich im Ortskern von Waldau in der Straße „Am Försterhof“.