Neue Pilzarten entdeckt
Die Kasseler Forscherinnen und Forscher nahmen dafür DNA-Proben und analysierten bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz der Pilze, die sie von einer Exkursion auf die französische Insel La Réunion im Indischen Ozean mitbrachten. Zusätzlich werteten sie Proben aus Lateinamerika aus, die ihnen andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Verfügung stellten. Insgesamt elf neue Arten entdeckten die Forschungsgruppe des Fachgebiets Ökologie der Universität Kassel dabei. Die Ergebnisse erschienen jetzt im Fachjournal MycoKeys.
Die Gattung Subulicystidium ist weltweit verbreitet und kommt mit einigen Arten auch in Deutschland vor. Die Individuen ernähren sich von Totholz und siedeln sich erst dann auf den Baumresten an, wenn andere Pilzarten bereits nicht mehr genug Nährstoffe finden.
Pilze tragen in einem erheblichen Ausmaß zur Stabilisierung von Ökosystemen bei, was gerade erst erforscht wird. Die Zahl der bislang noch unentdeckten Arten wird weltweit auf etwa 5 Millionen geschätzt. Die Wissenschaft erhofft sich vom Fund neuer Arten nicht nur Erkenntnisse zur Biodiversität und zum Funktionieren von Ökosystemen, sondern auch die Entdeckung neuer Stoffe für die Lebensmittel- und die Pharmaindustrie.
Die Proben-Sammlung fand im Rahmen des LOEWE-Forschungsprojekts „Integrative Pilzforschung“ (2013 – 2016) statt. LOEWE ist ein Programm des Landes Hessen zur Förderung von Spitzenforschung an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Originalartikel: Ordynets, Scherf, Pansegrau, Denecke, Lysenko, Larsson, Langer: Short-spored Subulicystidium (Trechisporales, Basidiomycota): high morphological diversity and only partly clear species boundaries. MycoKeys 35: 41 – 99 (2018)
doi: 10.3897/mycokeys.35.25678
Kontakt:
Prof. Dr. Ewald Langer
Universität Kassel
Fachgebiet Ökologie
Tel.: +49 561 804-4364/4215
E-Mail: ewald.langer@uni-kassel.de