Forschungskolloquium: Überlegungen zum Verhältnis von Stratifikation und Elitebildung im deutschen Hochschulwesen

Überlegungen zum Verhältnis von Stratifikation und Elitebildung im deutschen Hochschulwesen

Alexander Mitterle (Institut für Soziologie/Zentrum für Schul- und Bildungsforschung (ZSB), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle)

Die deutsche Hochschulbildung hat sich durch die Hochschulreformen der vergangenen 20 Jahre rapide gewandelt. Galt für Deutschland lange eine Gleichheitsfiktion beim Hochschulzugang, zwischen Abschlüssen gleichen Typs und gleicher Disziplin, lässt sich heute eine deutliche Ausdifferenzierung zwischen Zulassungskriterien, Inhalten und Einrichtungen konstatieren. Die Möglichkeit, neben horizontalen, auch vertikale Unterscheidungen zwischen Studiengängen einzuführen, ist damit gestiegen. Solche Stratifikationen sind disziplinär gebrochen. Man findet sie eher in den Wirtschaftswissenschaften als in der Romanistik. Anhand von Falluntersuchungen in der Betriebswirtschaftslehre rekonstruiert der Vortrag, wie im Spannungsverhältnis von Organisation, Disziplin und Arbeitsmarkt Stratifikationen erzeugt werden. Erst aus der je spezifischen Disziplinlogik heraus lässt sich – so die These –verstehen ob und wie es Hochschulen möglich wird, Eliten zu produzieren.

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