An der Kunsthochschule wird gebaggert
Seit Mitte August laufen die Vorbereitungen für den Bau des neuen Arbeitslabors für Studierende. Die Pläne für den Bau stammen vom österreichischen Büro Innauer Matt Architekten ZT GmbH, das sich damit in einem Wettbewerb durchgesetzt hatte.
Die eingeschossige Halle mit 450 Quadratmetern Nutzfläche wird den Studierenden der unter Denkmalschutz stehenden Kunsthochschule vor allem zur Realisierung künstlerischer Arbeiten und Projekte zur Verfügung stehen. Bisher mussten dafür häufig externe Räumlichkeiten angemietet werden. Das neue, kompakte Gebäude wird so in das bestehende Ensemble der Kunsthochschule eingefügt, dass mit einem großzügigen Vorplatz im Südwesten und einem durch den Baumbestand geprägten Hof im Norden wertvolle Freiräume entstehen.
Schon Paul Friedrich Posenenske, Architekt des in den 1960er-Jahren errichteten Kunsthochschulgebäudes, hatte dort einen Anbau geplant und entworfen, der allerdings nie realisiert wurde. Innauer Matt Architekten beziehen sich zwar auf Posenenskes Entwurf und die bauliche Erscheinung der Kunsthochschule, interpretieren aber anders. Im Gegensatz zu Stahl und Beton bei Posenenske werden in der fein gegliederten Fassade des Arbeitslabors Fenster dominieren, die in dunkles Holz gefasst sind.
Durch speziell angefertigte Tageslichtlinsen im oberen Fassadenbereich wird das Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung diffus in den Innenraum geleitet und somit für optimale Belichtung und angenehme Raumwirkung sorgen. Der Innenraum ist durch verschiebbare Trennwände multifunktional gestaltbar.
Innen schaffen solide Flächen aus naturbelassenem Fichtenholz und geschliffenem Betonboden eine der Nutzung angemessene, aber zurückhaltende Stimmung und lassen Lehrenden wie Studierenden genügend Gestaltungsspielraum zur eigenen Entfaltung. „Es ist unser Ziel, ein neues, selbstbewusstes Gebäude zu schaffen, welches das Potenzial des Hofes nutzt, ohne in Konkurrenz zum Baubestand zu treten“, so Markus Innauer.
Prof. Joel Baumann, Rektor der Kunsthochschule, sagt: „Das Konzept von Innauer Matt hat uns überzeugt und sehr begeistert. Wir haben seit Jahren darauf hingearbeitet, einen dezidierten Ort als Lehrfläche für die Ausstellungspraxis an unserer Hochschule zu bekommen. Ich bin davon überzeugt, dass sich der neue Kunstraum auch als Begegnungs- und Willkommensort für Kunst in Kassel etablieren wird.“
Nach Baustart im August und Richtfest im Winter soll das Bauvorhaben im Sommer 2021 abgeschlossen sein. Finanziert wird die Halle mit 4 Mio. Euro aus dem Hochschulpakt 2020 von Bund und Ländern. Bauherr ist das Land Hessen vertreten durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Abstimmung mit dem Ministerium der Finanzen, vertreten durch die Universität Kassel Abteilung Bau, Technik und Liegenschaften.
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Markus Zens
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