Denkmal-Kontroversen Kassel I Gedenkorte in Kassel
Zu Ehren von Robert van Pelts veranstaltet die Universität Kassel das Symposion Denkmal-Kontroversen
über umstrittene Gedenkorte in Kassel
Mit einem Stadtspaziergang und acht Diskussionen und Streitgespräche über Ehemalige Deutsche Kolonialschule / Dorf Mulang / M***apotheke/ Ehemalige Kasseler Gestapo-Zentrale / Kriegerdenkmal/ Karl-Branner-Brücke / HalitPlatz / Obelisk
Detailliertes Programm und Lifestream:
http://www.uni-kassel.de/go/denkmalkontroversen
Denkmale verkörpern Werte, und über die gibt es meist kontroverse Auffassungen: Wen oder was wollen wir überhaupt erinnern: Herrscher oder Beherrschte? Täter oder Opfer? Sollen Soldaten oder Desserteure gewürdigt werden, Monarchen oder Demokraten, Opfer des Nazi-Terrors oder Kommunalpolitiker mit NS-Karriere? Bewahren wir historische Denkmale als Zeichen ihrer Zeit oder wollen wir über Ergänzungen oder Transformationen auch hier unsere heutige Werte verdeutlichen? Und wie geht man damit aus, wenn zu einer Frage divergierende Auffassungen bestehen?
Denkmaldebatten haben in Kassel eine besondere Relevanz. Im Kontext der documenta-Ausstellungen und der Kunsthochschule entstehen immer wieder innovative Experimente der Thematisierung von Geschichte im Stadtraum. Zugleich fordert die Geschichte der Stadt mit kolonialem Erbe, einer Tradition als Standort der Rüstungsindustrie und einer starken, rechtsradikalem Szene das Gedenken heraus. Dem Anti-Nazi Mythos der documenta stehen NS-Kontinuitäten in der ehemaligen Gauhauptstadt, auch bei der documenta selbst, gegenüber. Manches wird heroisiert, anderes verdrängt. Anhand von acht Beispielen aktueller Denkmalkonflikte werden Gedenkkulturen aus verschiedenen, teilweise kontroversen Sichten zur Diskussion gestellt.