Aus einem anderen Blickwinkel
„Schon immer habe ich Alltagssituationen beobachtet, und mich gefragt, warum wir eigentlich so handeln, wie wir es tun und ob nicht auch alles ganz anders sein könnte“, sagt Camilla (23), die mittlerweile im 6. Semester in Kassel Soziologie studiert. „Diese kleinen Alltäglichkeiten infrage zu stellen und vielleicht auch zu neuen Bewertungen zu kommen, das lerne ich in meinem Studium, und das fasziniert mich.“ Wer sich wie Camilla fragt, wie Gesellschaften funktionieren und welche Werte und Normen das Handeln beeinflussen, für den ist das Studienfach Soziologie genau das richtige. In der Soziologie wird das Zusammenleben von Menschen untersucht – in Gesellschaften, Familien oder anderen Gruppen. Das Bachelorstudium Soziologie an der Uni Kassel vermittelt dabei auch methodisches Wissen, um danach gut ins Berufsleben einzusteigen. Vom Journalismus über das Personalwesen bis hin zur Marktforschung oder der Unternehmensberatung – für Absolventinnen und Absolventen eines Soziologiestudiums gibt es ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten.
Mehr zum Bachelorstudiengang Soziologie an der Uni Kassel: www.uni-kassel.de/go/b_soziologie/
Gesellschaft und Politik aus einem anderen Blickwinkel betrachten und besser verstehen – diese Aussicht hat auch Laurenz (22) zur Fächerkombination Politikwissenschaft und Soziologie motiviert. Ob ein Seminar zu deutschen Gewerkschaften oder eine Vorlesung zu internationalen Beziehungen: Er schätzt vor allem das breite internationale Themenspektrum, mit dem er sich im Laufe seines Studiums beschäftigt hat. In der Schule besuchte er den PoWi-Leistungskurs, „aber der Blick für das große Ganze und der Austausch mit anderen Interessierten haben mir damals gefehlt. Heute sitze ich im Seminar mit Leuten zusammen, die für das Thema brennen, da kommen oft spannende Diskussionen zustande.“
Politikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler forschen zum Beispiel zu politischen Systemen, internationalen Beziehungen, Ökonomie, der Umwelt und Entwicklungspolitik. Ihr Wissen ist auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Nach dem Studium arbeiten sie zum Beispiel als Journalistinnen, bringen ihre Expertise in Stiftungen, Verbänden und politischen Parteien ein, machen Öffentlichkeitsarbeit für Firmen oder forschen an Universitäten.
Mehr zum Bachelorstudiengang Politikwissenschaft an der Uni Kassel: www.uni-kassel.de/go/b_politikwissenschaft
„Kassel ist mir richtig ans Herz gewachsen“
In Kassel sei Camilla als gebürtige Marburgerin eher zufällig gelandet: „Mein Partner ist hier auch berufstätig, deshalb habe ich mich für Kassel entschieden. Die Stadt ist mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen.“ Überzeugt hat sie auch die enge Betreuung durch die Lehrenden, das vielfältige Seminarangebot und der Austausch in kleinen Lerngruppen: „Ich habe viele Veranstaltungen mit acht bis fünfzehn Teilnehmenden besucht. Das ist eine ganz andere Lernatmosphäre und eine viel bessere Betreuung als an einer anonymen Massenuni.“
Laurenz ist pragmatisch an die Wahl des Studienortes herangegangen: „Positiv fand ich von Anfang an, dass in Kassel unterschiedliche Wege offenstehen, ins Studium zu kommen und zum Beispiel ein Studium auch mit einer Ausbildung oder dem Fachabitur möglich ist.“ So kommt man im Studium mit ganz verschiedenen Lebenswegen und Perspektiven in Berührung.
Mehr zum Studium ohne Abitur an der Universität Kassel: www.uni-kassel.de/go/studieren-ohne-abitur
„Auf dem Campus sieht es aus, wie in einem Mini-Dorf“
Er schätzt die Atmosphäre auf dem Campus mit Lehr- und Wohnräumen, der Bibliothek, dem Studierendenhaus des AStA und schönen Cafés, alles an einem Ort. „Bei uns im Fachbereich rund um die Nora-Platiel-Straße sieht es aus wie in einem Mini-Dorf, mit dem roten Backstein, kleinen Gassen und viel Grün dazwischen“, ergänzt Camilla. Bei ihren Lieblingsorten auf dem Campus sind sich die beiden einig: Der grüne Mensavorplatz sei ein guter Ort, um mit Freunden in der Sonne zu sitzen. Aber auch der Campusgarten oder das Café Pavillon laden zum Entspannen ein.
Laurenz engagiert sich in der Fachschaft: „Wir organisieren Bildungsveranstaltungen, helfen beim Studienstart und organisieren Partys und Spieleabende. Ich kann nur empfehlen, sich zu engagieren und seine Stärken und Interessen einzubringen. Man kann als Student richtig viel mitgestalten und lernt nebenbei Leute kennen.“ Als Ausgleich zum Studium nutzen beide gerne das Angebot des Hochschulsports: Camilla spielt Volleyball und Laurenz hat das Rudern für sich entdeckt.
„Wir lernen Techniken, die vielseitig anwendbar sind“
Wie es für die beiden weitergeht, ist noch nicht sicher. Laurenz kann sich ein Masterstudium in Kassel vorstellen: „In Kassel gibt es ein vielfältiges Angebot von Master-Studiengängen im politikwissenschaftlichen Bereich. Außerdem gefällt mir die Praxisnähe hier.“
Auch Camilla möchte einen Master in Kassel anschließen. In die Zukunft blickt sie optimistisch. Sie hat gelernt, „dass in der Soziologie kein fertiges Berufsbild vermittelt wird, sondern Techniken, die sich vielseitig anwenden lassen.“ Statistik etwa ist in vielen Berufen relevant. Das entsprechende Modul „hat mir Sicherheit gegeben, dass ich mit Fähigkeiten aus dem Studium rausgehe, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt werden“, betont sie.
Gute Zukunftsaussichten, spannende Diskussionen, ein schöner Campus und kleine Lerngruppen – insgesamt sind Laurenz und Camilla glücklich mit ihrer Studienwahl. Für alle, die noch vor der Entscheidung stehen, hat Laurenz noch einen Tipp: „Setzt euch einfach mal in Vorlesungen, die interessant klingen.“ Camilla ergänzt: „Auch Angebote wie die Studien- und Berufsinformationstage können dabei helfen, sich einen Überblick zu verschaffen.“ Und im Zweifelsfall finden beide: Einfach anfangen!
An der Uni Kassel gibt es viele Orientierungsangebote. Das Vorlesungsverzeichnis für Studieninteressierte bietet zum Beispiel die Möglichkeit, an ausgewählten Lehrveranstaltungen der Studiengänge teilzunehmen. Darüber hinaus gibt es weitere Beratungs- und Informationsangebote. Mehr Infos unter: www.uni-kassel.de/go/studieninteressierte
Camilla und Laurenz studieren einen „Zwei-Fach-Bachelor“. Das heißt, sie wählen ein Haupt- und ein Nebenfach. Aus über zehn Nebenfächern konnten die beiden wählen. Eine Übersicht aller kombinierbaren Fächer gibt es unter: www.uni-kassel.de/go/Kombinationsbachelor
Der Artikel ist ursprünglich erschienen in: "StadtZeit Kassel", Nr. 116, Jahrgang 20 (Ausgabe Juni/Juli 2023). Das ganze Magazin ist online abrufbar unter: https://stadtzeit-kassel.de/pdf/StadtZeit-116.pdf