Umgang mit dem Nahost-Konflikt: Sichtbarer Appell auf dem Kasseler Campus
Darauf heißt es unter anderem: „Klar muss sein: Das Existenzrecht des Staates Israel wird nicht infrage gestellt. Das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat wird nicht infrage gestellt. Jegliche NS-Vergleiche verbieten sich. Genauso wie jede Form von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit.“
Die Hochschulleitung macht sich damit Punkte zu eigen, die der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, und seine Frau, die Politologin und Beraterin der Bundesregierung Saba-Nur Cheema, kürzlich formuliert hatten. Bereits am vergangenen Freitag hatte das Präsidium in einer Mail an alle Studierenden und alle Beschäftigten der Universität dazu aufgerufen, diese Standards einzuhalten. Der Senat der Universität stellte sich heute hinter das Vorgehen des Präsidiums.
„Der Krieg im Nahen Osten wirkt ganz unmittelbar in unsere Universität hinein und verändert das Leben vieler Studierender in dramatischer Weise“, begründete Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ute Clement das Vorgehen. Man wolle die wie überall in Deutschland auch auf dem Campus sichtbaren Konflikte nicht ignorieren und gleichzeitig Sorge tragen, dass sich Studierende aller Religionen und Nationalitäten sicher fühlen. „Es ist unsere Überzeugung, dass wir in Zeiten wie diesen Haltung zeigen müssen und so dazu beitragen, dass unsere Universität ein Ort bleibt, an dem Hass, Gewalt und Hetze keinen Raum haben.“
Der vollständige Text auf den Bannern lautet:
AUF UNSEREM CAMPUS IST KEIN RAUM FÜR HASS, GEWALT UND HETZE
An der Universität Kassel lernen und arbeiten viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeit.
Universitäten sind Orte des offenen Dialogs, geprägt von gegenseitiger Toleranz und Respekt.
Hier zählen Argumente, Vernunft – und Mitmenschlichkeit.
KLAR MUSS SEIN
Wir schauen nicht weg, wenn Menschen leiden.
Das Existenzrecht des Staates Israel wird nicht infrage gestellt.
Das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat wird nicht infrage gestellt.
Die Gesamtverantwortung für den hundertjährigen Konflikt liegt nicht nur bei einer Partei.
Jegliche Form des Terrors ist abzulehnen.
Jegliche NS-Vergleiche verbieten sich.
Genauso wie jede Form von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit.