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22.06.2023 | Pressemitteilung

Forschung für nachhaltige Infrastrukturen: Neue Laborausstattung an der Uni Kassel

Mit rund einer Millionen Euro erweitert die Universität Kassel ihre Forschungsausstattung im Bereich Nachhaltige Infrastrukturen. Damit wird unter anderem die Entwicklung von neuartigem Beton oder robuster Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen vorangetrieben.

Über zwei Drittel des globalen CO2-Ausstosses resultieren aus der Energiegewinnung und zivilen Infrastrukturen, etwa dem Bau von Gebäuden und Straßen, oder dem Betrieb von Entsorgungssystemen. An der Universität Kassel forschen verschiedene Gruppen im Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen daran, wie diese Prozesse klimafreundlicher werden. Die EU hat nun mit 960.000 Euro aus dem REACT-Programm die Anschaffung neuer komplexer Analyse- und Messeinrichtungen gefördert.

Mit der neuen Laborausstattung ist es den Forscherinnen und Forschern beispielsweise möglich, die Treibhausgasemissionen von Abwasseraufbereitungsanlagen genau zu messen, Wasserkraftanlagen zu optimieren oder den CO2-Fußabdruck von Beton zu messen und zu reduzieren.

„Es freut mich sehr, dass mit den Mitteln der REACT-EU- Förderung die wichtige fachgebietsübergreifende Forschung an nachhaltigen und ökologisch verträglichen Infrastrukturen hier an der Universität Kassel weiter vorangetrieben werden kann. Die Ergänzung der Laborausstattung durch die neuen Mess- und Analysegeräte ermöglicht es unseren Forschenden, sich noch stärker mit der jeweiligen Expertise aus ihrem Fachbereich einzubringen“, so Prof. Dr. Middendorf, Antragssteller für die Förderung und Leitung des Fachgebiets Werkstoffe des Bauwesens und Bauchemie an der Universität Kassel.

In weiteren Forschungsprojekten werden beispielsweise wiederverwendbare Straßenbaustoffe entwickelt, Baustoffe und Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen haltbarer gemacht, die Verbrennung biogener Abfall- und Reststoffe einer genauen Schadstoffanalyse unterzogen und die Standsicherheit und Dauerhaftigkeit von On- und Offshore-Windrädern optimiert.

REACT-EU ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Covid19-Pandemie in Europa abfedern soll. REACT-EU steht für "Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe" (Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas). Im Rahmen des REACT-EU-Programms hatte die Universität Kassel vor kurzem Fördermittel im Umfang von rund 4,5 Millionen Euro erhalten(Die Uni Kassel berichtete).

 

Die beteiligten Fachgebiete:

Bau und Erhaltung von Verkehrswegen (Prof. Dr.-Ing. Mollenhauer)

Bauwerkserhaltung und Holzbau (Prof. Dr.-Ing. Seim)

Geotechnik (Prof. Dr.-Ing. Reul)

Ressourcenmanagement und Abfalltechnik (Prof. Dr. Laner)

Siedlungswasserwirtschaft (Prof. Dr.-Ing. Morck)

Wasserbau und Wasserwirtschaft (Prof. Dr.-Ing. Theobald)

Werkstoffe des Bauwesens und Bauchemie (Prof. Dr. Middendorf)

 

Kontakt

Prof. Dr. Bernhard Middendorf

+49 561 804-2601

middendorf[at]uni-kassel[dot]de

Bild: Uni Kassel.
Prof. Bernhard Middendorf, Leiter des Fachgebiets Werkstoffe des Bauwesens und Bauchemie und Matthias Gehrke, Chemisch-technischer Assistent, vor dem neuen Röntgenfluoreszenzanalysegerät zur Untersuchung von Beton-, Zement- und Bindemittelproben.
Bild: Uni Kassel.
Prof. Konrad Mollenhauer, Leiter des Fachgebiets Bau und Erhaltung von Verkehrswegen und Thomas Thielemann, Baustoffprüfer, vor einem mit den Fördermitteln angeschafften LUMOS II FTIR-Mikroskop, mit dem sich Asphaltproben genauestens auf ihre Eigenschaften untersuchen lassen.