Anschreiben

Ein gutes Anschreiben ist immer ein Unikat, egal, ob es sich um ein Bewerbungsanschreiben für ein Praktikum oder um den Berufseinstieg handelt. Fünf auf den gewünschten Arbeit-/Praktikumsgeber zurechtgeschnittene Anschreiben sind erfolgsversprechender als 100 Bewerbungen, in denen nur Namen und Kleinigkeiten ausgetauscht werden.


Wir haben die wichtigsten Hinweise für den richtigen Aufbau der Bewerbung und für ein gutes Anschreiben für Sie zusammengestellt.


Vorbereitung

  • Setzen Sie sich ausführlich mit der Stellenanzeige auseinander, bevor Sie das Anschreiben formulieren. Eine ausführliche Internetrecherche zum Arbeit-/Praktikumsgeber ist grundlegend, egal ob es sich um ein freiwilliges oder ein Pflichtpraktikum handelt. Auch bei einer Initiativbewerbung ist dies erforderlich!
  • Ein gut vorbereitetes Telefongespräch erhöht ihre Chancen. Ziel eines Anrufs ist, Interesse beim Personalverantwortlichen hervorzurufen. Fassen Sie kurz Ihre Stärken und Qualifikationen für die Position zusammen und stellen Sie konkrete Fragen. Damit haben Sie einen guten Einstieg für das Anschreiben. Darin können Sie sich dann für das Gespräch bedanken und den Inhalt aufgreifen.


For­ma­ler Auf­bau

Formal betrachtet ist ein Anschreiben ein Geschäftsbrief, mit dem Sie Ihr Anliegen vortragen. Die Norm Din 5008 legt den korrekten Aufbau fest.

Die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist out! Sie sollten den Namen des:der Ansprechpartner:in benutzen, insbesondere wenn diese Person in der Stellenausschreibung steht. Steht diese dort nicht, finden Sie den Namen häufig auf der Homepage des Arbeit-/Praktikumsgebers. Sie können die Auskunft der anzusprechenden Institution oder des Unternehmens anrufen, um den Namen des Personalverantwortlichen zu erfragen. 

Lassen Sie sich auch einen einfach klingenden Namen der Ansprechpartner:in buchstabieren. Damit können Sie peinliche Fehler vermeiden: Mayer, Meier oder Meyer? Das erste Wort nach der Anrede wird kleingeschrieben. Richtig ist: Sehr geehrte Frau Meyer, vielen...

So darf im Anschreiben das „GmbH“ oder "AG" nicht vergessen werden. Die Firmen-Schreibweise durch Groß- und Kleinbuchstaben muss beachtet werden. Tipp: Übernehmen Sie die Bezeichnung im Impressum auf der Homepage, wenn diese Information der Anzeige nicht klar zu entnehmen ist.

Die Betreffzeile wird fett-gedruckt dargestellt. Sie darf nicht vergessen werden. Veraltete Begriffe wie „Betr.:“, „Betreff“ oder „Bez.:“, „Bezug:“ vor dem Inhalt "Bewerbung als..." werden im Anschreiben nicht mehr benutzt.

Anschreiben und Lebenslauf sollten einheitlich in der gleichen Schriftart und Schriftgröße verfasst werden. Nur der persönliche Briefkopf darf hiervon abweichen. Schriftgröße 12 wird empfohlen, als Schriftart eignen sich alle gutleserlichen Arten wie Arial, Times New Roman oder Calibri.

Auf dem unteren linken Rand ist das Wort Anlagen aufzuführen. Das Wort wird weder fettgedruckt noch unterstrichen. Die einzelnen Anlagen werden nicht aufgeführt.

In Adresszeile, Betreffzeile oder Text wird im Anschreiben generell nicht unterstrichen.

Die richtige Anzahl der Leerzeichen im Text muss beachtet werden. MS-Word hat zur Überprüfung die Schaltfläche „alle Formatierungszeichen“ Einblenden/Ausblenden.

Formulierungstipps für das Anschreiben

Formulierungstipps für das Anschreiben

Das Anschreiben ist keine Ausformulierung des Lebenslaufs. Konzentrieren Sie sich auf die 2-4 wichtigsten Punkte, die am besten zur ausgeschriebenen Stelle passen.


Kurz ist nicht unhöflich! Mehr als zehn Sätze sollte das Anschreiben nicht umfassen und nicht länger als eine Seite sein.


Der erste Satz sollte nicht aus einer Wiederholung der Betreffzeile bestehen. Satzbausteine wie „hiermit bewerbe ich mich...“ vermeiden.


Überlegen Sie bei jedem Satz, ob er etwas über Sie persönlich aussagt. Sätze, die wörtlich von anderen Bewerber:innen stammen könnten, bringen keine Vorteile!


Benutzen Sie im Anschreiben einen Schreibstil, der leicht zu verstehen ist. Schachtelsätze oder inhaltliches Springen sind zu vermeiden.


Keine Wortwiederholungen aus der Anzeige im Anschreiben benutzen. Trotzdem Qualitäten benennen, die der Anzeige entsprechen, am besten durch Beispiele.
Also nicht: „Ich bin teamfähig, motiviert und zuverlässig.“
Sondern: "Bei meinem Praktikum bei XY habe ich am Projekt YZ mitgearbeitet. Ich habe dort in einem interdisziplinären Team gearbeitet und meine Aufgaben waren XX und YY."


Sätze, die mit "Ich bin...[unkonkrete Aufzählung]" anfangen, bringen Sie nicht weiter. Viel besser ist "Ich habe ...[konkretes Beispiel] gemacht."


Keine überflüssigen Sätze oder informationslosen Satzstücke verwenden. Beispiele für solche zu vermeidenden Satzstücke: 
„Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können...“
„Aus diesen genannten Gründen bewerbe ich mich...“
„Ich suche eine anspruchsvolle Position...“


Wenn Sie über den Arbeitgeber schreiben wollen, beschreiben Sie, was Sie interessiert. Beispielsweise Projekte, zu denen Sie einen persönlichen Bezug herstellen können. Benutzen Sie keine Standardfloskeln wie "innovativ, international, Marktführer" - diese verwenden viele Bewerber wörtlich in ihrem Anschreiben.


Personalverantwortliche haben häufig nicht das Fach studiert, für das Bewerber:innen gesucht werden. Wenn Kenntnisse gefordert werden, die Sie mit sehr ähnlichen Qualifikationen analog abdecken können, sollten Sie das im Anschreiben unbedingt erwähnen.


In ein Anschreiben gehören keine Rechtfertigungen, Erklärungen, Wiederholungen oder Abrechnungen mit der Vergangenheit.


Beispiel - Anschreiben

Hier finden Sie ein Beispielanschreiben. Der rot markierte Text muss von Stelle zu Stelle angepassst werden. Die Länge zeigt ein realistisches Bild.