Wintersemester 2024/25
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2024/25
This seminar delves into the emerging historiographical debate surrounding non-human agency, exploring how environmental and animal history reshape our understanding of historical narratives. By examining the roles that animals, plants, ecosystems, and other non-human entities have played in shaping human history, we will challenge traditional anthropocentric approaches and consider new perspectives on agency. Through a multidisciplinary lens, this course will investigate the interactions between humans and the natural world, assessing how these relationships have influenced historical events, cultural practices, and societal changes. This course will provide a comprehensive exploration of the ways in which non-human actors influence historical narratives, equipping students with the tools to rethink traditional historiographical approaches and consider the broader ecological and animal contexts in which human history unfolds.
Seminar Objectives:
This seminar will introduce students to the theoretical underpinnings of non-human agency in historical research, including key concepts from environmental history, animal studies, and related fields. It will engage with the ongoing debate within historiography regarding the role and recognition of non-human agency, assessing how these perspectives challenge or complement traditional historical narratives. By this, it will develop students' ability to critically assess sources, arguments, and evidence related to non-human agency, fostering skills in both written and oral historical analysis. It will also encourage students to integrate insights from other disciplines, such as ecology, anthropology, and sociology, to enrich their understanding of historical dynamics.
Students are expected to actively engage in seminar discussions, bringing their insights and questions to the table. Participation will be crucial for deepening the collective understanding of the subject matter. Thorough preparation for each session is essential. Students will be assigned a variety of readings, including primary sources and theoretical texts, and will be expected to analyze and discuss these materials critically. We will also work with summary handouts prepared by the students in small groups to explore specific themes or case studies, facilitating peer learning and diverse perspectives. By the end of the seminar, students should be able to articulate key concepts and debates related to non-human agency in history and to evaluate the impact of non-human entities on human societies and vice versa.
Unter dem Stichwort des Holocaust-Films verbirgt sich ein Genre, welches von dem Versuch, der Geschichte ein mediales Echo zu verleihen bis zu einem halbseidenen Splatter- und Horrorfilmformat reicht, das das Geschehene höchstens noch als Rahmenhandlung aufgreift. Einige Werke, insbesondere die, die Hollywood hervorgebracht hat, haben allerdings auch dazu beigetragen, welches Bild sich vom Leben in den Konzentrations- und Vernichtungslagerns, vom Wesen des Antisemitismus und von dem millionenfachen Mord an den europäischen Juden in den Gaskammern von Auschwitz, Treblinka, Sobibor und anderen Orten des nationalsozialistischen Verbrechens gemacht wurde. Dieses Nebeneinander von history und story, Geschichte und Erzählung, beeinflusst die Weitergabe gesellschaftlich relevanten Wissens. Nachfolgende Generationen stehen damit nicht nur dem historiografisch rekonstruierten Geschehen gegenüber, sondern auch der Möglichkeitsform fiktionaler Erzählungen. Und nicht zuletzt angesichts des nahenden Endes der Zeitzeugenschaft schickt sich die mediale Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in verschiedenen Genres an, die Weitergabe unmittelbarer Erfahrung abzulösen. Dies ist für die Vermittlung von Geschichte, egal ob nun in der Schule oder an anderen Lern- und Bildungsorten wie Gedenkstätten relevant. Eine Auseinandersetzung mit dem Problem der Fiktionalisierung, auch angesichts zunehmender Bagatellisierungsversuche deutscher Verbrechen, ist deshalb eine wichtige Kompetenz für Historiker:innen.
Ziel des Seminars ist es, gemeinsam zu erarbeiten, was (halb)fiktionale Narrationen für die kollektive Erinnerung leisten können. Wir werden uns mit der Frage beschäftigen, welche Vorteile eine Fiktionalisierung bieten könnte und wo die Grenzen des Erzähl- und Darstellbaren liegen. Grundlage unsere Diskussionen werden die gemeinsame Rezeption von Spielfilme zum Holocaust der vergangen 40 Jahre sein. Diese sollen sowohl unter der Linse der Medien- und Filmgeschichte als auch der erinnerungspolitischen Leistung analysiert werden.
Dieses Seminar widmet sich der spannenden und vielschichtigen Geschichte des Vegetarismus im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Es beleuchtet, wie sich vegetarische Bewegungen als Teil der größeren Lebensreformbewegungen entwickelten und welchen Einfluss sie auf gesellschaftliche, kulturelle und politische Strukturen hatten. Wir werden die unterschiedlichen Motivationen hinter dem Vegetarismus untersuchen, von ethischen und religiösen Überzeugungen bis hin zu gesundheitlichen und sozialen Reformbestrebungen. Darüber hinaus analysieren wir die Konflikte, die diese Bewegungen in einer von Umbrüchen geprägten Zeit hervorriefen, und diskutieren deren Rolle in den kulturellen und politischen Debatten jener Epoche. Dieses Seminar richtet sich an Studierende, die ein Interesse an den sozialen und kulturellen Bewegungen der Moderne haben und die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verstehen möchten. Es bietet die Möglichkeit, die Rolle des Vegetarismus in einem größeren historischen Kontext zu erforschen und dessen Einfluss auf heutige gesellschaftliche Debatten zu erkennen.
Die Teilnehmer:innen sollen ein tiefes Verständnis für die Ursprünge und Entwicklungen der vegetarischen Bewegung (und anderer sozialer Bewegungen) im 19. und frühen 20. Jahrhundert erlangen, ein Verständnis der kulturellen und politischen Widerstände gegen vegetarische Bewegungen und deren Rolle im Kulturkampf entwickeln und Erkenntnisse über historische Entwicklungen gewinnen, die uns helfen, aktuelle vegetarische und vegane Bewegungen besser zu verstehen.
Das Seminar wird sich intensiv mit den Originalquellen zur Geschichte des Vegetarismus beschäftigen: Zeitschriften, Abhandlungen, Bücher, die auch in Gruppenarbeit analysiert und vorgestellt werden sollen. Die Studierenden sollen ferner aktiv an Diskussionen zu ausgewählter Sekundärliteratur teilnehmen und ihre Gedanken und Erkenntnisse einbringen sowie eigenständige Recherchen und kritische Analyse historischer Quellen durchführen.
Die Veranstaltung wendet sich an Studierende, die im Arbeitsbereich der Sozial- und Kulturgeschichte, insbesondere auch der Tiergeschichte, eine Abschlussarbeit - BA, MA oder Staatsexamen - schreiben oder vorhaben dies zu tun. Sie bietet denjenigen, die bereits an ihrer Arbeit sitzen, die Möglichkeit Schwierigkeiten zu besprechen und Fragen zu klären und denjenigen, die noch auf der Suche nach einem Thema sind, Hilfe bei Themenfindung und dabei, das Thema richtig zuzuschneiden und eine Fragestellung zu entwickeln. Zudem soll die Veranstaltung alle Teilnehmer:innen dabei unterstützen, ihre Arbeiten in aktuelle Forschungskontexte einzubinden. Dazu haben Sie die Möglichkeit auch gemeinsam zentrale, themenrelevante Sekundärliteratur zu diskutieren.