Doris Dörrie
Doris Dörrie als Grimm-Poetikprofessorin 2022 in Kassel
– Stefanie Kreuzer | Stand: Juli 2022 –
Veranstaltungen im Rahmen der Grimm-Poetikprofessur im SoSe 2022
Mi., 6. Juli 2022
18–20 Uhr | Campus Center
(Hörsaal II)
öffentliche Poetik-Vorlesung:
»Warum erzählen?«
Do., 7. Juli 2022
14–16 Uhr | (nach Anmeldung)
Poetik-Seminar für Kasseler Studierende:
»Warum auf der Welt sein?«
18–20 Uhr | Campus Center
(Hörsaal I)
öffentliche Lesung aus
Die Heldin reist (2022) mit Filmausschnitten:
»Warum unterwegs sein?«
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Doris Dörrie (*1955) sollte ursprünglich 2020 die Kasseler Grimm-Poetikprofessur erhalten. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die GPP-Veranstaltungen aber auf das SoSe 2022 verschoben worden.
Plakat zu Doris Dörries
Grimm-Poetikprofessur 2022
Grimm-Poetikprofessorin 2022: Doris Dörrie
Doris Dörrie (* 1955) hat 2022 die Kasseler Grimm-Poetikprofessur erhalten.
Seit dem Erfolg ihrer Beziehungskomödie MÄNNER (D 1985) gilt Doris Dörrie entsprechend der viel zitierten Titelschlagzeile des Spiegel als »Deutschlands erfolgreichste[ ] Regisseurin«.[1] Bis heute hat sie fast vierzig Spiel‑ und Dokumentarfilme als Regisseurin sowie oftmals auch Drehbuchschreiberin für Kino und Fernsehen verantwortet. Exemplarisch angeführt seien an dieser Stelle in chronologischer Reihenfolge BIN ICH SCHÖN? (D 1998), ERLEUCHTUNG GARANTIERT (D 1999), NACKT (D 2002), KIRSCHBLÜTEN – HANAMI (D 2008), DIE FRISEUSE (D 2010), KLIMAWECHSEL (D 2010), ALLES INKLUSIVE (D 2014), GRÜSSE AUS FUKUSHIMA (D 2016) und KIRSCHBLÜTEN & DÄMONEN (D 2019). Im Jahr ihrer Grimm-Poetikprofessur feiert FREIBAD (D 2022) Premiere und wird im September in die Kinos kommen.
Ihre Filme wurden mit etlichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit Deutschen Filmpreisen (1986), Bayerischen Filmpreisen (1998, 2008, 2012), dem Grimme-Preis (2011) sowie Max-Ophüls-(Ehren‑)Preisen (1984, 2018). 2019 ist sie als Mitglied zur Oscar Academy berufen worden, um über die Vergabe der ›Oscars‹ mitabzustimmen.
Doch nicht nur als Regisseurin ist Doris Dörrie bekannt. Mit über zwei Dutzend Buchpublikationen ist sie mittlerweile gleichberechtigt auch als Autorin in den Fokus der Öffentlichkeit getreten. Für ihren Roman mit autobiographischen Zügen Das blaue Kleid (2002), in dem sie den plötzlichen Tod ihres Ehemannes, Kollegen und Kameramannes Helge Weindler bearbeitet, ist sie 2003 mit dem Deutschen Bücherpreis geehrt worden. Janet Schayan hat demzufolge treffend konstatiert:
»Heute streiten sich die Feuilletonisten, ob sie besser Bücher schreiben kann oder besser Filme dreht. Die Antwort ist einfach: Doris Dörrie kann beides.«[2]
Seit 1997 ist Doris Dörrie zudem Professorin für »Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung« an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Mit ihrem Buch Leben, schreiben, atmen (2019) vermittelt sie Impulse zum kreativen Schreiben – entsprechend des Untertitels Eine Einladung zum Schreiben – auch einer größeren Leserschaft. In ihrem aktuellen (Reise-)Buch Die Heldin reist (2022) berichtet sie autobiografisch von Aufenthalten und Begegnungen in den USA, Japan und Marokko aus den vergangenen Jahrzehnten.
[1] Auch Fabienne Liptay zitiert als Herausgeberin des ersten deutschsprachigen Bandes zur Regisseurin Doris Dörrie den Spiegel. Vgl. Fabienne Liptay: Vorwort. In: Fabienne Liptay (Hrsg.): Doris Dörrie. München: edition text + kritik 2014 (= Film-Konzepte 36). S. 3 f. S. 3.
[2] Das Zitat befindet sich auf Doris Dörries Autorinnenseite des Diogenes-Verlags:
www.diogenes.ch/leser/autoren/d/doris-doerrie.html.