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Uni begrüßt Entscheidung des Magistrats zur Finanzierung des documenta Instituts
Die Magistratsentscheidung stellten Oberbürgermeister Christian Geselle und Kulturdezernentin Susanne Völker im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein, Universitätspräsident Prof. Dr. Reiner Finkeldey sowie Wolfgang Orthmayr, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, vor. Die abschließende Beratung und Beschlussfassung findet noch in diesem Jahr in der Stadtverordnetenversammlung statt.
Das documenta Institut als außeruniversitäres Forschungsinstitut
Die documenta ist eine Kunstausstellung von internationalem Rang. Ihre wissenschaftliche und historische Aufarbeitung und Vernetzung in die internationale Forschungslandschaft sowie die Vermittlung in die Öffentlichkeit tragen der Bedeutung Rechnung, die die Weltkunstschau in den sechs Jahrzehnten ihrer Existenz erlangt hat. Mit dem außeruniversitären Forschungsinstitut wird das Thema documenta in Kassel wissenschaftlich fundiert und trägt so weiter zur Profilierung der Stadt als Zentrum für zeitgenössische Kunst bei.
„Der documenta-Gründer Arnold Bode hatte schon sehr früh die Einrichtung eines documenta Instituts ins Auge gefasst. Nach Jahrzehnten verschiedener Ansätze hat die Stadt Kassel jetzt mit den weiteren Beteiligten die Rand- und Rahmenbedingungen definiert und ausgehandelt, unter denen diese für Kassel, die Kunstwelt und die Forschung so wichtige Institution realisiert werden kann“, sagte Oberbürgermeister Christian Geselle, der kraft Amtes auch Vorsitzender des documenta-Aufsichtsrates ist.
„Das große Besucherinteresse an der documenta 14 hat die ungebrochene Begeisterung für zeitgenössische Kunst gezeigt. Durch das zu gründende documenta Institut sollen auch die vergangenen Ausstellungen und deren Wirkungen interdisziplinär erforscht werden. Dies gibt auch der Öffentlichkeit die Gelegenheit, sich zwischen den Ausstellungen mit dem Thema zu befassen“, sagte Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, stellvertretender Vorsitzender des documenta-Aufsichtsrates. „Ich bin daher sehr froh, dass das Land die notwendigen Mittel für die Forschung und den Betrieb zur Verfügung stellen kann. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Etablierung eines international bedeutsamen Forschungsinstitutes und für den Forschungsstandort Hessen.“
Kulturdezernentin Susanne Völker betonte, dass mit der bis Ende 2018 angestrebten endgültigen Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung die notwendige Klarheit für den weiteren Projektfortgang geschaffen werde. „Auf Grundlage der gemeinsam zwischen Stadt Kassel, Land Hessen, dem Bund, der Universität Kassel und der documenta mit dem documenta archiv abgestimmten Raumplanung kann nun die gemeinsame Finanzierung erfolgen. Jetzt kann mit den vereinten Kräften der Mitwirkenden an der inhaltlichen Ausrichtung und ihrer Umsetzung weiter gefeilt werden. Das sind gute Aussichten für das entstehende documenta Institut.“
Der Präsident der Universität Kassel, Professor Dr. Reiner Finkeldey, zeigte sich hocherfreut über die Entscheidung des Magistrats. Der Universitätspräsident ist überzeugt, dass sich Kassel mit dem documenta Institut zu einem bedeutenden Ort für die Erforschung zeitgenössischer Kunst entwickeln wird: „Der wissenschaftliche Beitrag der Universität wird umfangreich, fächerübergreifend und bedeutend sein. Neben der documenta-Professur und drei neuen Professuren werden sich weitere Fächer engagieren. Gemeinsam mit allen Partnern wird es uns für Kassel gelingen, exzellente und international sichtbare Forschung zur documenta und zur zeitgenössischen Kunst zu etablieren.“
„Das documenta archiv ist das lebendige Gedächtnis der weltweit bedeutendsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Schriftgut, Bildmaterial und Publikationen von mittlerweile 14 documenta Ausstellungen seit 1955 sind hier versammelt und stellen einen einzigartigen Schatz dar, dessen Bedeutung nicht nur für die internationale Kunstwelt, sondern für die gesellschaftliche Entwicklung allgemein gar nicht hoch genug einzuschätzen ist, wie die hohe Zahl an Nutzern aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, aber auch aus Politik, dem Journalismus oder aus Kuratoren- und Künstlerkreisen aus aller Welt zeigt“, ergänzte die designierte Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Dr. Sabine Schormann. „Ein hochmotiviertes, serviceorientiertes und fachkompetentes Team rund um die Direktorin Dr. Birgit Jooss arbeitet gemeinsam mit den anderen Partnern daran, diese wertvollen Bestände noch stärker als zuvor der internationalen Forschung zur Verfügung zu stellen. Eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung verspricht dabei besonders viel Freiraum für weltweit ausgerichtete wissenschaftliche Arbeit.“
Das Bauvorhaben
Das zukünftige documenta Institut soll eine Grundfläche von rund 6500 Quadratmeter umfassen, die Gesamtkosten des Bauvorhabens sollen 24 Millionen Euro nicht überschreiten. Dazu hat der Bund bereits im Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eine Förderung von zwölf Millionen Euro eingeplant. Das Land Hessen hat einen Zuschuss in Höhe von sechs Millionen Euro ab 2018 in Aussicht gestellt; auf sechs Millionen Euro wird sich der städtische Anteil insgesamt belaufen. Die Betriebskosten für das Gebäude in Höhe von jetzt kalkulierten 200.000 Euro sollen zukünftig jeweils zur Hälfte von der Stadt Kassel und dem Land Hessen getragen werden.
Aufbau des documenta Instituts
Zentrales Element der neuen Einrichtung wird das documenta archiv sein. Seit seiner Verlagerung von der Stadt unter das Dach der documenta und Museum Fridericianum gGmbH teilen sich Stadt und Land die Kosten in Höhe von einer Million Euro jährlich. Erste, vorläufige Berechnungen zum zukünftigen Personal- und Sachkostenbedarf gehen von einer zusätzlichen Mindestsumme von 420.000 Euro aus. Die notwendigen Personal-und Sachkosten, die sich auf Archiv und die Institutsverwaltung beziehen, sollen auch zukünftig zu gleichen Teilen von Stadt und Land getragen werden. Für die städtische Beteiligung von 50 Prozent für den Aufbau und Betrieb der Verwaltung des documenta Instituts sei daher Voraussetzung, so Oberbürgermeister Geselle und Kulturdezernentin Völker, dass das Land Hessen die notwendigen Mittel im Landeshaushalt ab 2020 bereitstelle, wie bereits von Staatsminister Boris Rhein avisiert.
Forschung
Das Land Hessen beabsichtigt ferner, ab dem Haushaltsjahr 2020 für den Forschungsbereich des zukünftigen documenta Instituts notwendige Mittel zur Verfügung zu stellen. Die genaue Summe wird im Rahmen der Haushaltsberatungen 2020 festgelegt werden.
Mit Mitteln des Landes Hessen richtet die Universität Kassel drei zusätzliche Professuren ein, die sich in das geplante documenta Institut einbringen und die Forschung zur bedeutendsten Schau zeitgenössischer Kunst durch unterschiedliche wissenschaftliche Blickwinkel erweitern. Das Land Hessen fördert die Professuren 2018 in einer Aufbauphase mit 180.000 Euro und ab 2019 mit 360.000 Euro. Neben ihren anderen Tätigkeiten in Forschung und Lehre verstärken die künftigen Professorinnen oder Professoren den wissenschaftlichen Beitrag, den die Universität zum documenta Institut zugesagt hat.
Hintergrund
Um die Zielsetzung der wissenschaftlichen und historischen Aufarbeitung der documenta und deren Vermittlung umzusetzen, hatte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kassel in ihrer Sitzung am 8. Mai 2017 den Neubau eines documenta Instituts und die Bereitstellung einer für das Bauvorhaben erforderlichen Grundstücksfläche beschlossen. Gleichzeitig wurden entschieden, das Gebäude nach Fertigstellung an die Universität und die documenta und Museum Fridericianum gGmbH zu vermieten.
Konkretisiert wurde dieser Beschluss in der Magistratssitzung am 19. Juni 2017, als für das Bauvorhaben der heutige Parkplatz am Holländischen Platz als Grundstücksfläche zur Verfügung gestellt wurde.