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„Erhellen Sie unsere Demokratie!“
„Dieses Deutschland – mit seiner wahrhaft schwierigen Geschichte – ist heute vielen eine Hoffnung und ein Hafen der Vernunft geworden, ein Partner für jene, die weltweit die Freiheit des Geistes und die Freiheit des Wortes einfordern“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Zugleich mahnte er an, dass auch die Wissenschaft, gerade weil sie besondere Freiheiten und Privilegien genießt, eine besondere Verantwortung für das Gelingen von Demokratie trage. „Wenn Wissenschaft normativ urteilt, wenn sie notwendige Veränderungen erkennt, dann muss sie bereit und in der Lage sein, in Politik und Gesellschaft hineinzugehen und zu erklären, zu werben, zu vermitteln. Sie muss bereit sein, Teil der demokratischen Debatte zu sein“, so Steinmeier.
„Freie Wissenschaft, die auf offene Diskurse und die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden aufbaut, ist unverzichtbarer Bestandteil im Fundament einer demokratischen und zukunftsfähigen Gesellschaft“, sagte Prof. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, und betonte die Verantwortung der Wissenschaft in Zeiten, in denen die Freiheit der Forschung ebenso wie wissenschaftliche Evidenz vielerorts in Frage gestellt werden. Prof. Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, hob darüber hinaus die Aufgabe hervor, im Wissenschaftssystem keine Fehlanreize zu setzen und Freiheit ungewollt einzuschränken: „Wenn junge Menschen ihre Themen primär nach gefälliger Publizierbarkeit in hoch angesehen Journalen auswählen, dann läuft etwas falsch. Aus unendlich vielen Beispielen wissen wir: Menschliche Kreativität eckt an, stört, wirft Sand in das Getriebe – auch in das der Wissenschaft.“
In der anschließenden Podiumsdiskussion zur „Zukunft freier Wissenschaft“ debattierten Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik aktuelle sowie künftige Herausforderungen und Rahmenbedingungen für die freie Wissenschaft in Deutschland und weltweit: Dr. Roland Busch (Siemens AG), Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas (Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung), Prof. Dr. Judith Simon (Universität Hamburg), Prof. Dr. Peter Strohschneider (Deutsche Forschungsgemeinschaft) und Prof. Dr. Ricarda Winkelmann (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) zogen in ihrem Gespräch einen thematisch weiten Bogen. Einig war man sich darin, dass freie Forschung die Bedingung für bahnbrechende Innovationen sei genauso wie zweckfreie Forschung ein zentraler Wert von Demokratien. Ein weiteres Fazit auf dem Podium: Starke Stimmen aus der Wissenschaft sind notwendig, um Diskurse in der Gesellschaft zu befördern.
Ein Rückblick auf die Veranstaltung mit Videos und Redebeiträgen findet sich in Kürze unter www.wissenschaftsfreiheit.de. Die Website bietet auch einen Überblick über die gesamte Kampagne mit ihren Veranstaltungen und Beiträgen in verschiedenen Formaten wie einem eigenen Podcast, Interviews, Artikeln und Videos. Das Memorandum „10 Thesen zur Wissenschaftsfreiheit“ ist ebenfalls online verfügbar über https://wissenschaftsfreiheit.de/abschlussmemorandum-der-kampagne/.
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist ein Zusammenschluss der bedeutendsten Wissenschaftsorganisationen in Deutschland. Sie nimmt regelmäßig Stellung zu wichtigen Fragen der Wissenschaftspolitik. Die Leibniz-Gemeinschaft ist Mitglied der Allianz und hat für 2019 die Federführung übernommen. Weitere Mitglieder sind die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Hochschulrektorenkonferenz, die Max-Planck-Gesellschaft, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Wissenschaftsrat.