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Universität Kassel: Regionalökonomischer Effekt von über 10.000 Arbeitsplätzen erreicht
Mehr als 10.000 Arbeitsplätze in der Region Nordhessen werden direkt oder indirekt durch die Universität Kassel bewirkt; wenn die großen Ausgründungen wie SMA hinzu gerechnet würden, sind es sogar über 15.000. Inzwischen ist die regionalökonomische Wirkung der Universität Kassel durch Ausgründungen und Wissenstransfer größer als diejenige, die über den Konsum von Mitarbeitern und Studierenden sowie die universitären Sachausgaben in der Region hervorgerufen wird.
Das ist das herausragende Ergebnis der jetzt vorliegenden Untersuchung von Prof. Dr. Frank Beckenbach, Maria Daskalakis und David Hofmann, Fachgebiet Umwelt- und Verhaltensökonomie an der Universität Kassel, die im Rahmen eines Pressegesprächs vorgestellt wurde. Die vom Universitäts-Präsidium in Auftrag gegebene Studie „Die ökonomische Bedeutung der Universität Kassel für die Region Nordhessen“, die die Kasseler Sparkasse unterstützt hat, zeigt: Die Universität Kassel wird ihrem Anspruch, wirtschaftlicher Motor der Region zu sein, immer stärker gerecht.
„Wir haben seit Anfang der 2000er Jahre die strategische Bedeutung der Universität Kassel für die Innovationsdynamik der Region betont und durch den Ausbau der Wissenstransferstrukturen konsequent strukturell unterfüttert“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep.
Bereits 1999 wurde eine Studie zur regionalwirtschaftlichen Bedeutung der Kasseler Universität unter Leitung von Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep und seinen Mitarbeitern Dipl.-Oec. Lorenz Blume, Dr. Oliver Fromm und der damaligen studentischen Mitarbeiterin Maria Daskalakis im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Kasseler Universität erarbeitet. Das Fazit seinerzeit: „Die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) hat eine positive regionalwirtschaftliche Wirkung in Nordhessen. Trotz guter Ansätze wird die Universität von den nordhessischen Unternehmen aber noch nicht ausreichend als Innovationspotential genutzt. Es müssen Informationsdefizite über die Universität abgebaut und gemeinsame Strukturen für einen leichteren Wissenstransfer gestärkt werden.“
Innovationskraft durch Wissen
Dass dies inzwischen sehr gut gelungen ist, belegt die Studie von Beckenbach, Daskalakis und Hofmann. „Ein für die wirtschaftliche Dynamik der Region wichtiger Teilbereich sind die Gründungen von Unternehmen durch Absolventen der Universität Kassel (Spin Offs). So wird nicht nur das an der Universität vermittelte Wissen umgesetzt, sondern es werden bei diesen Unternehmen auch Vorleistungen für die Beschaffung von Sachmitteln und Dienstleistungen erforderlich, die teilweise aus der Region bezogen werden.“ Entsprechend einer Befragung zu den Spin Offs der Universität Kassel im Jahre 2006 waren bei den antwortenden Unternehmen insgesamt 2.019 Personen beschäftigt und es wurde ein Umsatz von 213 Millionen Euro erzielt. „Rechnet man diese Ergebnisse auf die in Frage kommende Gesamtheit hoch, dann ergeben sich heute rund 5.200 Beschäftigte und ein Umsatz von fast 420 Millionen Euro“, wie Prof. Beckenbach erläutert. Bei dieser Hochrechnung wurden Spin Off-Unternehmen mit sehr vielen Beschäftigten aus methodischen Gründen zunächst nicht berücksichtigt. Addiert man deren Beschäftigtenzahl nun hinzu, kommt man auf eine Gesamtzahl von 10.150 Beschäftigten. Auch diese Gründungsunternehmen benötigen Vorleistungen wie Material etc. Bezieht man das ein, so beläuft sich der induzierte Umsatz auf rund 465 Millionen Euro und die Zahl der damit geschaffenen beziehungsweise gesicherten Arbeitsplätze erhöht sich auf rund 5.550 (oder 10.500 bei Berücksichtigung der großen Spin-Offs).
Qualifizierte Beschäftigte und Wissensweitergabe mit positivem Effekt
Da die Universität ihre „Produkte“ in der Regel nicht verkauft, können die Auswirkungen dieser „Produkte“ auf die Region nicht direkt in Form von Umsatz- oder Wertschöpfungsgrößen abgelesen werden. Als „Produkte“ der Universität können aber neben den Spin offs die Ausbildung von qualifizierten Beschäftigten für die Betriebe der Region, die Befähigung von zukünftigen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie die direkte Erzeugung und Weitergabe von Wissen angesehen werden. Als ein Indikator kann dabei die Anzahl der von Absolventen der Universität Kassel in der regionalen Wirtschaft besetzten Arbeitsplätze und der damit erzielte Verdienst herangezogen werden. Laut einer Befragung des Absolventenjahrgangs 2007 durch das Internationale Zentrum für Hochschulforschung der Universität Kassel bleiben 57 Prozent der Absolventen nach dem Studium als Berufstätige in der Region. Das entspricht 940 Arbeitsplätzen für 2007. Bei Zugrundelegung eines überdurchschnittlichen Bruttoeinkommens dieser Absolventen lässt sich daraus ein Wertschöpfungsbeitrag in der Region von rund 29 Millionen Euro berechnen.
Geldzufluss durch die Universität erzeugt regionale Nachfrage
Die Universität Kassel mit ihren rund 2.800 Beschäftigten (nach Köpfen), über 20.000 Studierenden und ihrem Etat für Forschung, Lehre, Investitionen, Drittmitteln sowie dem Studentenwerk Kassel von rund 240 Millionen sowie zusätzlichen Finanzmitteln für Universitätsbauten löst eine regionale Nachfrage aus und führt über Multiplikatorenprozesse zu erheblicher ökonomischer Wirkung auf die Region Nordhessen.
Der gesamte Nachfrageeffekt summiert sich nach Berechnungen der aktuellen Studie auf rund 286 Millionen Euro. Dies entspricht einer Wertschöpfung von 167 Millionen Euro und 5.100 dafür erforderlichen Arbeitsplätzen. Neben dem Handel sind die unternehmensnahen Dienstleistungen, der Bausektor und der Nahrungsmittelsektor die hauptsächlich profitierenden Branchen.
Im Detail: Für die universitären Aktivitäten werden Personalausgaben und Sachausgaben für Energie, Computer, Bücher, Büromaterial und ähnliches (samt zugeordneter Dienstleistungen) getätigt. Neben den laufenden Ausgaben gibt es einmalige Ausgaben, vor allem die Bauausgaben. Daneben sind auch die Konsumausgaben der Studierenden bei der Betrachtung der ökonomischen Wirkungen der Universität zu berücksichtigen. Im Jahre 2009 wurden rund 50 Millionen Euro von den gesamten Personalausgaben der Universität (für rund 2.800 Beschäftigte), 28 Millionen Euro für Sachausgaben, 21 Millionen Euro für Bauausgaben und rund 119 Millionen Euro für den studentischen Unterhalt in der Region wirksam. Damit ergibt sich insgesamt ein Ausgabevolumen von rund 218 Millionen Euro.
Dadurch entstehen nicht nur Umsätze, sondern es werden auch Arbeitsplätze geschaffen (Arbeitsplatzeffekt), und hierüber zusätzliches Einkommen generiert (Wertschöpfungseffekt). Dieser Primäreffekt der gesamten von der Universität ausgehenden Nachfrage führt weiterhin dazu, dass die Anbieter der nachgefragten Güter und Dienstleistungen ihrerseits wieder Güter und Dienstleistungen für die erforderliche Produktion benötigen und Arbeitsplätze einrichten. Dadurch entstehen wiederum Umsätze, Arbeitsplätze und Einkommen (Sekundäreffekt, Tertiäreffekt usw.). Typischerweise wird also für jeden Euro, der für den Kauf von Gütern und Dienstleistungen verausgabt wird, mehr als ein Euro an Umsatz in der Region erzeugt (Multiplikatoreffekte). Der gesamte Nachfrageeffekt summiert sich nach Berechnungen der aktuellen Studie auf rund 286 Millionen Euro. Dies entspricht einer Wertschöpfung von 167 Millionen Euro und 5.100 dafür erforderlichen Arbeitsplätzen.
Gemeinsam für die klugen Köpfe der Region
„Die Ergebnisse der vorliegenden Studie unterstreichen die hervorragende Bedeutung der Universität Kassel für die Wirtschaft und Entwicklung Nordhessens“, wie Ingo Buchholz, Vorsitzender des Vorstands der Kasseler Sparkasse anlässlich der Vorstellung der Studie unterstreicht. „Die Kasseler Sparkasse ist Partner der Universität Kassel und fördert sie traditionell und zuverlässig.“
Regionalökonomische Gesamteffekte der Universität (Tabellarische Übersicht)
Aktivitäten und Gesamteffekte | Arbeitsplätze | Wertschöpfung | Umsatz |
|
Input: Nachfrage | 5.100 | 167 | 286 |
|
Output: Absolventen (pro Jahr) | 940 | 29 | 104 |
|
Output: Ausgründungen | 10.500 (5.550 ohne große | 260 | 465 |
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Anmerkung für die Redaktionen: Die Kurzfassung der Studie ist abrufbar unter
http://www.uni-kassel.de/uni/fileadmin/datas/uni/presse/anhaenge/Regionaloekonomische-Effekte-Universitaet.pdf
Literatur:
- Prof. Dr. Frank Beckenbach, Maria Daskalakis und David Hofmann: Die ökonomische Bedeutung der Universität Kassel für die Region Nordhessen. In: 40 Jahre Universität Kassel, S. 22-25, erschienen bei kassel university press, Kassel im Oktober 2011, ISBN PRINT: 978-3-86219-196-3
- Lorenz Blume/Oliver Fromm: Regionalökonomische Bedeutung von Hochschulen. Eine empirische Untersuchung am Beispiel der Universität Gesamthochschule Kassel. Gabler Edition Wissenschaft, Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 2000
Info
Prof. Dr. Frank Beckenbach/Dipl.-Oec. Maria Daskalakis
Universität Kassel
FB7 - Wirtschaftswissenschaften
Institut für Volkswirtschaftslehre
Tel.: 0561/804-3883/3884
E-Mail: Beckenbach[at]wirtschaft.uni-kassel[dot]de