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"Der Bildungszug fährt auf einen Bahnhof zu, der jetzt schon abgerissen ist!"
Hinter den Teilnehmenden lagen vier Tage intensiver Auseinandersetzung mit der
gesellschaftspolitischen Dimension von Bildung und ihrem Potential, zu einem sozial-ökologischem
Wandel der Gesellschaft beizutragen. Die Konferenz war somit auch ein Schritt, politische Bildung
als politisches Handeln für eine sozial-ökologische Transformation zu stärken.
Lernende brauchen Hoffnung in die Gestaltbarkeit von Gesellschaft
Bettina Lösch vom "Forum Kritische Politische Bildung" erläutert in ihrem Beitrag zum
Auftaktpodium: "Wir müssen uns mit Bildung im Kontext von Endlichkeit auseinandersetzen. Der
Klimawandel und multiple globale Krisen erfordern eine weitreichende sozial-ökologische
Transformation, in der Machtverhältnisse grundlegend verändert werden. Deshalb muss auch das
aktuelle Bildungssystem grundlegend hinterfragt werden."
In diesem Sinne fragten Sanja Bökle und Jana Lou Herbst vom Quix Kollektiv in ihrem Impuls:
"Wessen Wissen wissen wir eigentlich?" Sie beleuchteten kritisch, wie Machtverhältnisse in
Bildungskontexten wirken und welche Interessen dabei eine Rolle spielen.
Für eine transformative Bildung wurde die Bedeutung von Emotionen hervorgehoben. Dazu machte
Referentin Dr. Mandy Singer-Brodowski (Institut für Zukunftsforschung, Freie Universität Berlin)
klar: "Es reicht nicht, dass Lernende verstehen, dass Dinge schief laufen. Sie brauchen zugleich
auch Zuversicht und Hoffnung in die Gestaltbarkeit von Gesellschaft sowie Handwerkszeug, um
politisch aktiv zu werden."
Solidarität mit Fridays for Future
Fedelma Wiebelitz und Nisha Toussaint Teachout von der Jugend-NGO "Demokratische Stimme
der Jugend" kritisierten in ihrem Vortrag, dass Schulen und Hochschulen diesen Herausforderungen
bisher zu wenig gerecht werden: "Wir sitzen in einem Bildungszug, der auf einen Bahnhof zufährt,
der jetzt schon abgerissen ist!" Dabei sei die heutige Welt die direkte Folge von Bildung in der
Vergangenheit. Somit gäbe es auch großes Potential, durch selbstbestimmtes Lernen eine zukünftige
Gesellschaft zu gestalten.
Genau diesen Schritt gehen die Schülerinnen und Schüler von der Bewegung Fridays for Future, die seit
Wochen freitags nicht zur Schule gehen, um für effektiven Klimaschutz zu streiken. Vier
Vertreter/-innen aus Kassel sprachen am Freitag auf der Konferenz. Die Schüler/-innen machten sehr
eindringlich deutlich, dass es ihnen mit ihrem Anliegen ernst ist: "Natürlich riskieren wir durch das
Fehlen im Unterricht auch persönliche Nachteile. Aber es geht um unsere Zukunft und uns bleibt
wenig Zeit. Gleichzeitig lernen wir bei unseren Aktionen auch eine Menge."
Die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer, darunter viele Lehrer/-innen, solidarisierten sich mit der
Bewegung Fridays for Future in einer öffentlichen Aktion auf dem Campus.
Bei der Konferenz trafen sich vom 21. bis zum 24. Februar 2019 über 300 Bildungsakteur/-innen aus
dem schulischen und dem außerschulischen Bereich. Neben Podien und Impulsvorträgen fanden
über 60 Workshops statt. Die Konferenz wurde von einem basisdemokratischen Organisationskreis
veranstaltet, in dem neben Lehrer/-innen und Wissenschaftler/-innen auch Akteur/-innen aus mehr
als zehn zivilgesellschaftlichen Organisationen vertreten sind.
Hauptveranstalter waren die Universität Kassel (Fachbereich Didaktik der politischen
Bildung), das Forum Kritische Politische Bildung sowie das Konzeptwerk Neue Ökonomie aus
Leipzig.
Weitere Informationen unter www.bildung-macht-zukunft.de