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03/16/2021 | Pressemitteilung

Arbeitskreis engagiert sich für internationale Studierende in Not

Deutschland ist ein Sozialstaat, in dem eigentlich jeder aufgefangen wird. Dass dies nicht immer der Fall ist, zeigt eine in dieser Form einzigartige Gruppe an der Universität Kassel. Der Arbeitskreis Internationale Studierende (AKIS) setzt sich für in Not geratene ausländische Studierende ein und bietet Hilfe an.

Image: University of Kassel.
V.l.n.r.: Marlis Fellmann (International Office), Mike Pillardy (Studierendenwerk), Antonia Uhrmeister, Anna-Maria Plischke (Evangelische Studierendengemeinde Kassel). Nicht auf dem Bild: Benedikt Ströher-Eisenach (Katholische Hochschulgemeinde Kassel/Witzenhausen).

Seit über 30 Jahren engagiert sich der AKIS für Menschen, die für ihr Studium nach Deutschland kommen. „Unsere Hilfsangebote sind vielfältig und hängen immer vom Einzelfall ab. So reicht oft schon eine Beratung, an wen sich der Studierende mit seinem Anliegen richten kann. Weiterhin unterstützen wir, indem wir Hilfsgelder beantragen oder für kurze Zeit Freizimmer im Studierendenwerk vergeben. Dabei priorisieren wir bei unseren Angeboten bewusst die Personen, die aus den am wenigsten entwickelten Ländern kommen“, erklärt Anna-Maria Plischke, Studierendenpfarrerin und Mitglied des AKIS. „Wir können damit keine Langzeithilfen schaffen, bieten aber Überbrückungshilfen.“

Antonia Uhrmeister von der evangelischen Studierendengemeinde Kassel ergänzt: „Viele dieser Menschen kommen ohne finanzielle Reserven nach Deutschland. Nicht selten haben sie sich sogar verschuldet, um bei uns studieren zu können. Hier angekommen, halten sie sich mit einem Nebenjob über Wasser. Werden sie dann beispielsweise krank, fällt diese Einnahmequelle wieder weg. Bei solchen Problemen setzen wir an. Ein soziales Netz, das diese internationalen Studierenden auffangen könnte, gibt es wegen bestimmter Aufenthaltstitel dabei oft nicht. Auch eine richtige Krankenversicherung ist nicht immer gegeben. Studierende verzichten oft aus Unwissenheit zu Beginn ihres Studiums auf die gesetzliche Krankenversicherung. Arzt- und Medikamentenkosten werden dann bei Bedarf nicht von anderen Krankenkassen übernommen.“ Nachdem Corona-bedingt lange Zeit nur Online-Beratung möglich war, weitet der AKIS jetzt sein Angebot auch wieder auf einzelne Präsenzformate aus.

„Jedoch kann auch der AKIS nicht immer helfen“, bestätigt Anna-Marie Plischke. „Es kommt manchmal vor, dass die Probleme eines Menschen so groß sind, dass unsere Mittel nicht ausreichen. Ist jemand beispielsweise zu hoch verschuldet, können wir nur noch auf einen Schuldnerberater verweisen. In über 95% der Fälle können wir jedoch eine Lösung finden.“

Der AKIS setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Universität Kassel, des Studierendenwerks, der Evangelischen Studierendengemeinden in Kassel und Witzenhausen sowie der Katholischen Hochschulgemeinde Kassel/Witzenhausen. „Wir treffen uns alle zwei Wochen, um schnell auf Probleme der Studierenden reagieren zu können. Durch maximale Transparenz auf unseren Treffen sorgen wir dabei dafür, dass es nicht zu Doppelförderungen kommt“, kommentiert Mike Pillardy vom Studierendenwerk Kassel. In dieser Form, als konzertierter Kreis verschiedener Akteure, ist er nach Erkenntnissen der Beteiligten an deutschen Hochschulen einmalig.

 

Kontakt:

Anna-Marie Plischke
Studierendenpfarrerin der evangelischen Studierendengemeinde Kassel
Telefon: 0561 872075
E-Mail: sekretariat.esg-kassel[at]ekkw[dot]de

Sebastian Mense
Universität Kassel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 561 804 -1961
E-Mail: presse[at]uni-kassel[dot]de