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40 Jahre Biotonne: Eine Vision – ein Team – ein Erfolg
Der Anspruch der Autoren Andreas Fehr, Hartmut Vogtmann, Thomas Turk und Klaus Fricke war es daher auch nicht eine wissenschaftliche Abhandlung zu Papier zu bringen. Vielmehr wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschrieben, wie die Idee im Jahre 1982 entstanden ist, daraus 1983 ein Projekt geformt und umgesetzt wurde und welche Bedeutung es bis zum heutigen Tage erlangt hat. Doch was ist eigentlich aus den damaligen Protagonisten geworden? Auch dieser Frage haben sich die Autoren gewidmet und die facettenreichen Entwicklungen der einzelnen Charaktere aufgezeigt. Der erste Teil des Buches befasst sich daher mit dem Pilotprojekt „Grünmülltonne in Witzenhausen“ und dem weiterführenden Forschungsprojekt „Getrenntsammlung und Kompostierung von Bioabfällen in Witzenhausen. Der zweite Teil enthält Biografien der Projektbeteiligten und eine Auflistung von Unternehmen/Institutionen, die sich aus dem Forschungsvorhaben entwickelt haben und z.T. noch heute in der Branche aktiv sind.
Die Herangehensweise und Durchführung verlief damals nicht immer nach klar definierten wissenschaftlichen Methoden, vieles war nicht vollständig planbar und doch hat die unkonventionelle Herangehensweise der Akteure zum Erfolg geführt. Ein Grund für die erfolgreiche Etablierung der Biotonne waren die vorherrschenden Rahmenbedingungen: Die abfallwirtschaftliche und politische Situation der 80er Jahren erwies sich letztendlich als wegweisend für die Getrenntsammlung von Bioabfällen.
Das große Engagement und die unterschiedlichen Herangehensweisen der einzelnen Akteure verdienen eine gesonderte Betrachtung. Das Buch beschreibt aus unterschiedlichen Blickwinkeln, zum Teil auf eine sehr persönliche Art und in eher lockerer Erzählform persönlichkeitsformende Schlüsselerlebnisse und Aktionen der Protagonisten, welche sich im Nachhinein als wegweisend für die persönliche und berufliche Entwicklung herausgestellt haben.
Von der Idee 1982 über das Pilotprojekt „Grünmülltonne Witzenhausen“ bis 1985 und das weiterführende Forschungsprojekt des Landes Hessen „Getrenntsammlung und Kompostierung von Bioabfällen in Witzenhausen“ von 1985 bis 1989 war es ein langer Weg. Die Praxis der Verwertung von Stallmist und anderer organischer Abfälle im ökologischen Landbau mittels aerober Umsetzung (Kompostierung) war für das neu entwickelte Konzept der Bioabfallverwertung von großer Bedeutung und manifestiert sich darin, dass die Forschungsaktivitäten vom Leiter des Fachgebietes „Ökologischer Landbau“ (Prof. Dr. H. Vogtmann) an der Universität Kassel (Standort Witzenhausen) ausgingen. Dies wird daher an verschiedenen Stellen ausführlich erläutert. Es folgen eine rückblickende Analyse des Projektablaufs unter Berücksichtigung aktueller wirtschaftswissenschaftlicher Theorien und ein Blick auf den aktuellen Stand, die zukünftige Bedeutung der Getrenntsammlung von Bioabfällen sowie deren Kompostierung und Vergärung national und international.
Fehr, A.; Vogtmann, H.; Turk, T.; Friecke, K.: 40-Jahre Biotonne: eine Vision - ein Team - ein Erfolg. Vom Modellprojekt zum Bundesweiten Standart. Göttingen 2021. URL: https://hds.hebis.de/ubks/Record/HEB477704174