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07/02/2021 | Pressemitteilung

Nachhaltige Landwirtschaft: Uni Kassel beteiligt an LOEWE-Schwerpunkt

Drei neue LOEWE-Schwerpunkte erhalten in der 14. Staffel des hessischen Forschungsförderungsprogramms Unterstützung aus Landesmitteln. Darunter ist auch das Projekt „GreenDairy“ mit Kasseler Beteiligung. Die Kasseler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen zur Futtermittelerzeugung.

Image: Blafield.
Kälber der Rasse Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind auf dem Ökologischen Versuchsgut Frankenhausen der Uni Kassel.

Das gab das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst heute (2. Juli) bekannt. Die ausgewählten Forschungsprojekte erhalten ab 1. Januar 2022 Projektmittel. Erstmals gab es neben der themenoffenen auch eine themengebundene Ausschreibung zum Thema „Nachhaltigkeit“. Hier setzte sich GreenDairy – Integrierte Tier-Pflanze-Agrarökosysteme durch.

Das Vorhaben untersucht auf der ökologisch bewirtschafteten Lehr- und Forschungseinheit (LFE) Gladbacherhof die Funktionsweise und Nachhaltigkeit so genannter „High-Input-“ und „Low-Input-“ Milchproduktionssysteme. High Input bedeutet, dass Tiere mit einem hohen Anteil an Maissilage und Kraftfutter gefüttert werden, im Low Input vorwiegend mit Raufutter, also basierend auf Grünland.

Aufgrund der deutlich höheren Produktivität im High-Input-System werden günstigere Umweltwirkungen pro Einheit tierischer und pflanzlicher Erzeugnisse bei gleichbleibendem Tierwohl erwartet. Der LOEWE-Schwerpunkt liefert wichtige Impulse für die Agrarsystemforschung sowie Handlungsempfehlungen für die Beratung und Praxis.

Die Federführung liegt bei der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von Seiten der Universität Kassel beteiligen sich die Fachgebiete von Professor Dr. Michael Wachendorf (Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe) und Professor Dr. Maria Finckh (Ökologischer Pflanzenschutz) an dem Projekt.

Zum einen untersuchen die Kasseler Forscherinnen und Forscher, wie bestimmte Krankheiten Futterbestände beeinträchtigen, welche Folgen das für die Erträge hat und insbesondere, welche Rolle die Bodenbiologie für den Krankheitsbefall spielt. Zum anderen untersuchen sie mit fernerkundlichen Methoden, welche Auswirkungen bestimmte Standortbedingungen auf die Futterbestände haben. Dafür fliegen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Drohnen über verschiedene Versuchsparzellen und erheben Messdaten zu Höhe, Dichte und anderen Parametern zur Beurteilung von Qualität und Quantität der Futterpflanzen. Dabei leisten sie auch Pionierarbeit für die Frage, welche Drohnentechnik für derartige Untersuchungen besonders geeignet ist. Insgesamt gehen 750.000 Euro Fördergelder an die Universität Kassel.

„Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Um sie stabil zu gestalten und zugleich veränderungsfähig in die Zukunft zu führen, brauchen wir die Gedanken und die Lösungen vieler kluger Köpfe – und dazu gehört auch die Spitzenforschung, die wir mit unserem bundesweit einmaligen Forschungsförderungsprogramm LOEWE fördern“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. Wir unterstützen in dieser Förderstaffel erstmals einen LOEWE-Schwerpunkt explizit zum Thema Nachhaltigkeit, denn gerade mit Blick auf die Klimakatastrophe und den Verlust der Artenvielfalt ist es wichtiger denn je, dass Forschungseinrichtungen zu diesem Thema interdisziplinär zusammenarbeiten. Aber auch die neuen LOEWE-Schwerpunkte in der themenoffenen Ausschreibung widmen sich mit Kreativität, Innovationsfähigkeit und Forschungsgeist entscheidenden Fragen für die Zukunft.“

Gefördert werden neben GreenDairy Projekte der Universitäten Darmstadt und Frankfurt. Das 2008 aufgelegte hessische Exzellenzprogramm LOEWE fördert in nunmehr fünf Förderlinien hervorragende Forschungsprojekte, hochinnovative Forschungsideen und exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Seit 2008 wurden bereits 15 LOEWE-Zentren, 64 LOEWE-Schwerpunkte sowie 324 LOEWE-KMU-Verbundvorhaben zur Förderung ausgewählt.

 

Pressekontakt:

Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 561 804-1961
E-Mail: presse[at]uni-kassel[dot]de
www.uni-kassel.de