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"Unternehmen leisten schon jetzt ihren Beitrag zu Klimaschutzzielen"
„Die teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich selbst zum 1,5-Grad-Ziel. Auch ohne Definition von Klimaneutralität und ohne die geplante Klimaneutralitätsnorm zu kennen, bereiten sie sich darauf vor. Sie leisten schon jetzt ihren Beitrag zu den deutschen Klimaschutzzielen“, sagt der Leiter des upp, Professor Jens Hesselbach. In dem zweijährigen Projekt werden für zehn Mitgliedsunternehmen maßgeschneiderte Fahrpläne zur Klimaneutralität entwickelt sowie Leitlinien, die auch Betrieben anderer Größen und Branchen helfen können. Hesselbach ist überzeugt: „Klimaneutralität ist keine Aufgabe für einzelne Betriebe, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe für alle Unternehmen und das ganze Land.“
Nachdem alle Daten der zehn Projektteilnehmer erfasst und analysiert sind ist klar: Zu den größten Herausforderungen für die Unternehmen gehören der Ausstieg aus Erdgas und die Wärmewende. Das Erdgas, was sie für Prozesse und Blockheizkraftwerke brauchen, lässt sich nur durch Biomethan oder möglichweiser knappen und teuren Wasserstoff ersetzen. Für Wärme in Prozessen, Räumen und Warmwasser wird in Deutschland die Hälfte der Energie verbraucht. Für die Elektrifizierung ihrer Wärmeversorgung brauchen die Betriebe viel erneuerbare Energie.
„Unsere Mitglieder wollen klimaneutral werden. Das bedeutet Umsatteln auf neue Technologien. Sie müssen Know-how aufbauen, viel Zeit und Geld investieren“, sagt Philipp Andree, Geschäftsführer der Klimaschutz-Unternehmen. 70 Prozent der Unternehmen aus der Projektgruppe stufen die Umstellungskosten als wesentliches Hindernis auf ihrem Weg zur Klimaneutralität ein. „Vor allem brauchen die Unternehmen ausreichend bezahlbaren Grünstrom. Die neue Regierung will den Ausbau erneuerbarer Energien drastisch beschleunigen. Das muss sie auch, damit die Betriebe Planungssicherheit haben und auf Erneuerbare setzen können, ohne in Versorgungsengpässe zu kommen“, betont Andree.
Anfang 2021 haben der Verband Klimaschutz-Unternehmen und das Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse (upp) der Universität Kassel ihr Kooperationsprojekt „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ gestartet. In dem zweijährigen Projekt werden für zehn Mitgliedsunternehmen maßgeschneiderte Fahrpläne zur Klimaneutralität entwickelt. Das Projekt läuft bis zum 31. Dezember 2022 und wird von den teilnehmenden Unternehmen finanziert.
Klimaschutz-Unternehmen e.V. ist ein branchenübergreifendes Unternehmens-Netzwerk der deutschen Wirtschaft, das sich nach eigenen Angaben mit innovativen Lösungen für das Erreichen der klimapolitischen Ziele Deutschlands einsetzt. Auf Initiative des Bundesumweltministeriums (BMU), des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) und des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) gegründet, gehören dazu heute 46 Unternehmen aller Größenklassen.
Am Projekt beteiligen sich zehn Klimaschutz-Unternehmen:
- Energiedienst Holding AG
- Förster Kunststofftechnik GmbH
- Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG
- PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG
- Provinzial Holding AG
- Schöck Bauteile GmbH
- Stadtwerke Karlsruhe GmbH
- Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
- Worlée-Chemie GmbH
- ZINQ GmbH & Co.KG
Kontakt:
Dr. Ron-Hendrik Hechelmann
Universität Kassel
Projektleiter
Institut für Produktionstechnik und Logistik
Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse (upp)
Telefon: 0561 804 34 44
E-Mail: hechelmann[at]upp-kassel[dot]de