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Projekt von Klimaschutz-Unternehmen und Uni präsentiert Ergebnisse
Die zehn Projektunternehmen haben sich ambitionierte Ziele gesetzt: Fast alle richten sich nach den Science Based Targets, die auf dem 1,5°C-Ziel des Pariser Abkommens basieren. Bis zum Zwischenziel im Jahr 2030 will die Gruppe ihre Treibhausgasemissionen von 185.000 Tonnen im Jahr 2019/2020 um 45 Prozent reduzieren auf 103.000 Tonnen. Im ersten Schritt sparen sie damit schon so viel ein wie ein Auto, das mehr als 11.000-mal die Erde umfährt oder ein Flugzeug, das 1.350-mal zwischen Frankfurt und Mallorca hin- und herfliegt. Mit ihren Zielen haben einen großen ersten Schritt getan und sind gut vorbereitet, um bis 2045 klimaneutral zu werden.
Um sich auf ihren Weg Richtung Klimaneutralität vorzubereiten, raten die Pilotunternehmen anderen Betrieben, allein für die Analyse ihrer Ist-Situation und das Entwickeln von Zielszenarien sowie einer Klimastrategie circa zwei Jahre einzuplanen. Wichtig ist, dass sie den Transformationsprozess als Chance sehen, denn ein geringerer CO2-Fußabdruck senkt die Geschäftsrisiken. Thomas Hoyer als Prokurist und Stabsleiter bei Energiedienst empfiehlt: „Betriebe sollten Klimaneutralität als Unternehmensziel festlegen. Geschäftsführungen müssen entsprechende Strategien entwickeln und den Prozess aktiv unterstützen. Für Unternehmen bedeutet das einen Change Prozess. Dafür brauchen sie Extraressourcen und Zuständigkeiten, müssen neue Themen etablieren, Geschäftsmodelle überdenken, Mitarbeitende heranführen und einbinden.“ Der COO von Phoenix Contact, Torsten Janwlecke, ergänzt: „Aus Erfahrung der Unternehmen, die im Projekt zwei Jahre intensiv am Thema Klimaneutralität gearbeitet haben, ist externe Unterstützung beim Transformationsprozess sinnvoll. Gerade wissenschaftliche Expertise sorgt für Akzeptanz im Unternehmen. Oft schon bekannte Maßnahmen nach dem Stand der Technik bewerten zu lassen, um dann Kosten zu berechnen und die Umsetzung zu planen, ist bei einem solchen Change Prozess sehr hilfreich.“
Ausgangspunkt des Projekts waren die verschiedenen Ansätze für Klimaneutralität. „Was heißt klimaneutral eigentlich und woran sollen Unternehmen sich orientieren? Es gibt Gesetze und Vorgaben der Politik, aber weiter keine Norm. Deshalb haben wir mit den Pilotbetrieben zusammen individuelle Ziele, Strategien, Pläne und Maßnahmen für die praktische Umsetzung im Betrieb entwickelt, mit denen sie das 1,5°C-Ziel oder eigene Ziele erfüllen, aber auch die geplante Klimaneutralitätsnorm“, erklärt Professor Jens Hesselbach als Leiter des upp den Ansatz des Projekts.
Bis eine Norm den Begriff Klimaneutralität regelt, hat die Gruppe eine eigene Definition entwickelt: Die Projektunternehmen minimieren ihre klimaschädlichen Emissionen und die Umweltauswirkungen ihrer Produkte. Damit leisten sie ihren Beitrag zur Klimaneutralität Deutschlands, um die größten Risiken des Klimawandels abzuwenden.
Gefragt nach den Hemmnissen, die die beteiligten zehn Klimaschutz-Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität sehen, sagen 80 Prozent, dass regulatorische Rahmenbedingungen zunehmend zum Problem werden. Die Hälfte der Pilotgruppe findet auch Finanzierung und Fördermittel schwierig. „Regularien werden immer komplexer, Behörden und Genehmigungsverfahren sind ein echter Hemmschuh für Unternehmen, die klimaneutral werden wollen. Da es keine einheitliche Definition oder Vorschriften gibt, ist unklar, was Klimaneutralität für Unternehmen beispielsweise bei Baugenehmigungen zukünftig bedeutet“, so Philipp Andree, Geschäftsführer der Klimaschutz-Unternehmen. „Finanzierung ist in diesen Zeiten ohnehin schon schwierig. Umso schwieriger für Unternehmen, dass Förderbudgets begrenzt sind, die Bearbeitungszeiten lang und die Kosten teilweise höher sind als die zugesagten Fördermittel. Auch dass Förderprogramme immer komplexer und Verwendungsnachweise immer aufwendiger werden, ist schwierig. Hinzu kommt, dass Förderungen nur bis zur Entwicklung gelten, aber nicht für die Umsetzung genutzt werden können“, sagt Andree weiter und appelliert an die Politik, Förderprogramme zu vereinfachen und die Bedingungen transparent zu machen. Wie im Koalitionsvertrag zugesagt, sollten Genehmigungen vereinfacht und beschleunigt werden, damit Unternehmen, die sich transformieren wollen, dabei mehr Unterstützung bekommen.
Unternehmen holen sich Unterstützung durch das Projekt „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“: Parallel zur ersten Projektrunde ist im Sommer 2022 eine zweite Runde mit zehn Betrieben gestartet. Wieder dabei ist das Klimaschutz-Unternehmen ZINQ. Auf dessen Anregung gibt es in der zweiten Projektrunde Kreislaufwirtschaft als neuen Schwerpunkt.
Bei Projektrunde 1 von Anfang 2021 bis Ende 2022 waren diese zehn Klimaschutz-Unternehmen dabei:
- Energiedienst Holding AG
- Förster Kunststofftechnik GmbH
- Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG
- PHOENIX CONTACT GmbH & Co. KG
- Provinzial Holding AG
- Schöck Bauteile GmbH
- Stadtwerke Karlsruhe GmbH
- Weidmüller Interface GmbH & Co. KG
- Worlée-Chemie GmbH
- ZINQ GmbH & Co.KG
Kontakt:
Dr. Ron-Hendrik Hechelmann
Universität Kassel
Institut für Produktionstechnik und Logistik
Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse (upp)
Telefon: 0561 804 34 44
E-Mail: hechelmann[at]upp-kassel[dot]de