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05/02/2023 | Pressemitteilung

Lehramtsausbildung mit Alternativem Nobelpreisträger Tony Rinaudo

An der Universität Kassel startet ein Bildungsprojekt zur Wiederaufforstung – beteiligt sind der australische Träger des Right-Livelihood-Awards (auch „Alternativer Nobelpreis“ genannt) Tony Rinaudo und die kenianische Umweltschützerin Irene Ojuok. Ziel ist es, Unterrichts-Konzepte und -Materialien für Schulen und andere Bildungsinstitutionen in Hessen zu entwickeln.

Image: University of Kassel
V.l.n.r.: Dr. Ellen Christoforatou, Irene Ojuok, Prof. Dr. Dorit Bosse (Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Gymnasiale Oberstufe) und Tony Rinaudo vor dem Gießhaus der Universität Kassel, in dem die Veranstaltung stattfand.

Rinaudo und Ojuok tauschten sich dafür heute (2. 5.) an der Uni Kassel mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Auftakt-Workshops aus und berichteten von ihren Erfahrungen mit Aufforstungsprojekten auf dem afrikanischen Kontinent.

„Die Universität Kassel ist bekannt für ihre innovative Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Mit diesem Projekt wollen wir die globale und interdisziplinäre Bedeutung von Umweltprojekten verdeutlichen und für den Unterricht nutzbar machen. Es ist phänomenal, dass wir dafür Tony Rinaudo und Irene Ojuok gewinnen konnten“, so Dr. Ellen Christoforatou, Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrer:innenbildung und Initiatorin des Projektes.

Rinaudo entwickelte in den 1980er und 1990er Jahren die Wiederaufforstungstechnik „Farmer Managed Natural Regeneration“ (FMNR), bei der aus verborgenen Wurzelsystemen Bäume herangezogen werden. Für sein Engagement wurde er im Jahr 2018 mit dem Right Livelihood Award – auch als Alternativer Nobelpreis bekannt – ausgezeichnet. Mit Hilfe der FMNR-Methode, die inzwischen in mehr als 25 Ländern der Welt angewandt wird, wurden allein in der Sahelzone bislang über 800 Millionen Bäume gezogen.

Irene Ojuok ist eine Umwelt-Aktivistin und Forscherin aus Kenia und Mitglied der Regreening Africa-Initiative. Sie arbeitet u.a. vor Ort mit der FMNR-Methode.

Kasseler Studierende, Referendarinnen und Referendare sowie Lehrkräfte aus ganz Hessen entwickeln in diesem Projekt gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Bildungskonzepte zur FMNR-Methode. Diese werden dann veröffentlicht und können an lokalen Schulen für die Fächer Politik und Wirtschaft, Erdkunde, Mathematik, Religion, Biologie, Sachunterricht sowie im Fremdsprachenunterricht genutzt werden. Beraten werden die Beteiligten von Lehrpersonen, Aktivistinnen und Aktivisten, Forschenden aus verschiedenen Ländern Afrikas sowie Expertinnen und Experten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Kooperationspartner des Projektes ist die Right Livelihood Award Foundation, mit der das Zentrum für Lehrer:innenbildung bereits in vorangegangenen Jahren verschiedene Bildungsprojekte durchgeführt hat.

Das Bildungsprojekt läuft bis Frühjahr 2024. Es ist geöffnet für interessierte Personen und (Bildungs-) Institutionen, die sich mit Ideen und Vorhaben einbringen möchten.

 

Kontakt:

Dr. Ellen Christoforatou

Zentrum für Lehrer:innenbildung

E-Mail christoforatou[at]uni-kassel[dot]de