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03/30/2020 | Pressemitteilung

Psychologie-Studierende starten Corona-Krisentelefon

Keine medizinische Beratung, aber Hilfe in Not: Kasseler Studierende bieten ab dem 31. März allen Bürgern ein Sorgen-Telefon zur Corona-Krise an. Unter der Telefonnummer 0561 / 804-2882* beraten die jungen Expertinnen und Experten bei Einsamkeit, Ängsten, Frustration oder praktischen Problemen. Ein Psychologie-Fachgebiet kooperiert dafür mit der Stadt Kassel.

Image: private.
Psychologie-Studentin Marina Scheele gehört zu den rund 20 Studierenden, die die Hotline betreuen.

„Die Behörden sind überlastet und müssen sich um die Erkrankten kümmern. Auch das Bürgertelefon wird übermäßig von Einsamen, Ängstlichen, Besorgten frequentiert. Hier können wir für Entlastung sorgen“, erklärt Initiatorin Prof. Dr. Heidi Möller; sie leitet das Fachgebiet Theorie und Methodik der Beratung an der Universität Kassel. „Wir können selbstverständlich keine medizinische Hilfe anbieten. Aber unsere Studierenden sind gut ausgebildet für die Beratung von Menschen in seelischen Nöten.“

Es handelt sich bei den jungen Leuten um rund 20 Studierende des Masterprogramms „Klinische Psychologie und Psychotherapie“. Sie werden zusätzlich zu ihrem akademischen Hintergrund für die Aufgabe geschult. Professorin Möller übernimmt die Supervision. „Für diese Studierenden ist ein klinisches Praktikum vorgesehen, das unter den gegenwärtigen Bedingungen kaum stattfinden kann“, so Möller. Bei Bedarf wird nun die Arbeit am Sorgen-Telefon als Praktikum anerkannt. Es haben sich aber auch viele Freiwillige ohne Praktikums-Bedarf gemeldet, berichtet Möller, die selber ausgebildete Psychotherapeutin ist.

„Typische Fragen könnten sein: Wie kann ich die Isolation von meinen Freunden gut überstehen? Wie organisiere ich mein Homeoffice mit Kindern sinnvoll? Wie kann meine Grübelei ein Ende nehmen? Was tun, wenn es konfliktreicher in der Familie wird? Wie begegne ich den Ängsten meiner Kinder?“, erläutert Möller. Die Hotline ergänze ähnliche Angebote der Stadt und anderer Träger. „Mit Gesundheitsdezernentin Ulrike Gote arbeiten wir eng zusammen.“

Die Telefonnummer 0561 / 804-2882* ist an allen sieben Tagen der Woche von 10 - 20 Uhr besetzt. Die Hotline startet am Dienstag, 31. März, und ist vorläufig für sechs Wochen angesetzt.

 

*Aktualisierung: Das Corona-Krisentelefon ist mittlerweile eingestellt. Studierende und Angehörige der Universität Kassel können sich an die Psychologische Beratungsstelle (PBS) des Studierendenwerks wenden. In kostenlosen Beratungsgesprächen werden Rat Suchende bei der Bewältigung ihrer psychischen Krisen unterstützt.
Terminvereinbarung: E-Mail: beratung[at]studierendenwerk.uni-kassel[dot]de; Telefon: 0561 804 2800
Ohne Voranmeldung: #offenesohr-Telefon: 0160 3661 439. Montag, 13-14 Uhr; Donnerstag, 11-12 Uhr
Weitere Infos auf der Seite des Studierendenwerks Kassel

 


Pressekontakt:

Sebastian Mense
Universität Kassel
Pressestelle
E-Mail: presse[at]uni-kassel[dot]de