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Klimaschutz und Artenvielfalt: Uni beteiligt sich an Institut zu Biodiversitätsforschung
Die Hessische Umweltministerin, Priska Hinz, und die Hessische Wissenschaftsministerin, Angela Dorn, geben gemeinsam den Startschuss für das Lore-Steubing-Institut für Naturschutz und Biodiversität in Hessen. Das Lore-Steubing-Institut (LSI) ist ein Zusammenschluss des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), der Universitäten Gießen, Darmstadt, Marburg, Kassel und Frankfurt am Main, der Hochschule Geisenheim University sowie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. „Mit dem Lore-Steubing-Institut wird die Biodiversitätsforschung in Hessen gebündelt, und Forschungseinrichtungen und der behördliche Naturschutz in Hessen arbeiten zukünftig noch enger für den Natur- und Artenschutz zusammen. Es ist der bundesweit erste institutionenübergreifende Biodiversitätsforschungsverbund“, erklärten die beiden Ministerinnen.
Die Universität Kassel beteiligt sich mit dem Forschungsnetzwerk Umwelt- und Landschaftsmanagement des Fachbereichs Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung und mit Projekten aus den Naturwissenschaften. Bereits vor Gründung des LSI existierten Kooperationen mit dem HLNUG. Ein Beispiel: das Projekt „Schaf schafft Landschaft“, das zu nachhaltigen Strukturen der Schafhaltung und Biodiversität forscht. „Wir stellen also eine bewährte Infrastruktur für weitere Forschungsprojekte bereit, die sich schwerpunktmäßig mit transdisziplinären Forschungsansätzen in den Themenfeldern Biodiversität, Landschaftsökologie, Landschaftsplanung und nachhaltige Landnutzungssysteme beschäftigen“, erläutert Prof. Dr. Gert Rosenthal, Leiter des Fachgebiets Landschafts- und Vegetationsökologie.
„In Hessen haben wir viel auf den Weg gebracht, um die Biodiversität zu schützen. Wir kümmern uns um die Vernetzung von Biotopen, wir schützen den Feldhamster und andere Arten der Feldflur, und wir haben 10 Prozent unseres Waldes als Naturwälder ausgewiesen, in denen sich Arten des Waldes frei entfalten können. Die Finanzmittel für den Naturschutz haben wir in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert, dazu gehören auch die Mittel für die Biodiversitätsforschung. Wir wollen den Artenschwund aufhalten, und deshalb brauchen wir eine fundierte wissenschaftliche Grundlage kombiniert mit den Erfahrungen aus der Praxis, um weiter gezielt die richtigen Rahmenbedingungen setzen zu können. Das Lore-Steubing-Institut wird uns bei dieser großen Herausforderung ein wichtiger Ratgeber sein“, sagte Umweltministerin Hinz.
„Die Klimakrise und den Verlust von Biodiversität können wir nur gemeinsam bewältigen und damit unserer aller Zukunft sichern. Dieses Gebot der Zusammenarbeit gilt auch für die Wissenschaft“, so Wissenschaftsministerin Dorn. „Das neue Lore-Steubing-Institut vereint Know-how und hochkarätige Forschung zur Biodiversität unter einem hessischen Dach – und ist damit ein hervorragendes Beispiel für die geballte Kraft von Forschungsverbünden. Mit seiner Arbeit wird das Institut maßgeblich zur wichtigen wissenschaftlichen Grundlage beitragen, damit in der Politik mehr für die Biodiversität erreicht wird.“
Durch die organisatorische und personelle Zusammenarbeit und Verzahnung möchten die Partner des LSI neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den verschiedenen Elementen der Biodiversität und des Naturschutzes in Hessen gewinnen. Zudem ist es das Ziel, den gegenseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und Naturschutzpraxis zu fördern. Dafür führen die Partner des LSI gemeinsam angewandte Forschungsprojekte zu in Hessen relevanten Naturschutz- und Biodiversitätsthemen durch, vermitteln Fachwissen und beraten die Politik. Das Institut plant außerdem, mit Naturschutzorganisationen und -stiftungen, Landschaftspflegeverbänden und weiteren im Naturschutz Engagierten zusammenzuarbeiten. Themenfelder, die das LSI für seine Arbeit ins Auge gefasst hat, sind zum Beispiel das Insektensterben in Hessen, Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität und auch das Management und Monitoring von Tier- und Pflanzenarten sowie innovative Methoden für das Umwelt- und Naturschutzmonitoring.
Die Namensgeberin des Institutes, Prof. Dr. Dr. h. c. Lore Steubing (1922-2012), leistete vorbildhafte Pionierarbeit für die ökologische Forschung in Deutschland.
Mehr Informationen zum LSI unter: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/lore-steubing-institut